Wilfried Fesselmann ist elf Jahre alt und fühlt sich geehrt, als der Priester Peter H. ihn im Juli 1979 zu einem Fernsehabend einlädt, mit Übernachtung. Auch seine Eltern finden nichts dabei – Peter H. ist ein beliebter Pfarrer in St. Andreas in Essen, charismatisch, besonders mit Kindern und Jugendlichen kann er gut. Zuerst ist H. freundlich, erzählt Wilfried Fesselmann Jahrzehnte später der Süddeutschen Zeitung. Er gibt ihm „was Tolles“ zu trinken, es ist Alkohol. Dann schließt der Mann die Türen ab und zwingt das Kind zum Oralverkehr. Danach gibt er ihm noch mehr Alkohol, bis der Junge einschläft.
Missbrauch in der katholischen Kirche300 000 Euro für viele Jahre Leid?
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Wilfried Fesselmann wurde als Kind von einem Priester missbraucht. Am Freitag beginnt sein Schmerzensgeldprozess gegen das Bistum Essen. Es macht keine Verjährung geltend – im Gegensatz zu anderen Diözesen.
Von Annette Zoch

Exklusiv Katholische Kirche:Vorwürfe gegen Bischof von Passau: Hat er im Fall Hauzenberg zu spät reagiert?
Gegen Bischof Stefan Oster wurde bei der Erzdiözese München eine kirchenrechtliche Meldung eingereicht. Es geht um den Pfarrer von Hauzenberg, den Oster wegen mutmaßlichen Fehlverhaltens in der Jugendarbeit gerade suspendiert hat. Von den Vorwürfen aber wusste Oster schon länger.
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