Missbrauch in der katholischen Kirche300 000 Euro für viele Jahre Leid?

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Seit Jahrzehnten kämpft Wilfried Fesselmann für eine finanzielle Entschädigung. Er ist auch Mitglied im Betroffenenbeirat des Bistums Essen.
Seit Jahrzehnten kämpft Wilfried Fesselmann für eine finanzielle Entschädigung. Er ist auch Mitglied im Betroffenenbeirat des Bistums Essen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Wilfried Fesselmann wurde als Kind von einem Priester missbraucht. Am Freitag beginnt sein Schmerzensgeldprozess gegen das Bistum Essen. Es macht keine Verjährung geltend – im Gegensatz zu anderen Diözesen.

Von Annette Zoch

Wilfried Fesselmann ist elf Jahre alt und fühlt sich geehrt, als der Priester Peter H. ihn im Juli 1979 zu einem Fernsehabend einlädt, mit Übernachtung. Auch seine Eltern finden nichts dabei – Peter H. ist ein beliebter Pfarrer in St. Andreas in Essen, charismatisch, besonders mit Kindern und Jugendlichen kann er gut. Zuerst ist H. freundlich, erzählt Wilfried Fesselmann Jahrzehnte später der Süddeutschen Zeitung. Er gibt ihm „was Tolles“ zu trinken, es ist Alkohol. Dann schließt der Mann die Türen ab und zwingt das Kind zum Oralverkehr. Danach gibt er ihm noch mehr Alkohol, bis der Junge einschläft.

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