Katholische Kirche:Eskalation im Erzbistum Köln
Mit einer Boykottaktion haben führende Geistliche und Laienvertreter im Erzbistum Köln gegen Kardinal Rainer Maria Woelki ) protestiert. Die Delegierten sagten in so großer Zahl ihre Teilnahme am Diözesanpastoralrat ab, dass das wichtigste Beratungsgremium Woelki nicht mehr beschlussfähig war. "Der Erzbischof wird vor Ort die Sitzung eröffnen und nach dieser Feststellung wieder schließen", teilte dessen Stellvertreter, Generalvikar Guido Assmann, am Montag mit. Hintergrund für den Boykott sind Vorwürfe gegen Woelkis Umgang mit Betroffenen sexuellen Missbrauchs. Der Vorsitzende der Laienvertretung, der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD), bezeichnete die Situation als "unerträglich". Ein hoher Geistlicher des Erzbistums sagte, der Boykott sei "eine neue und noch nie da gewesene Eskalation". Die große Mehrheit wünsche ein klares Signal Woelkis, dass er seinen Rücktritt anstrebe und entsprechend auf den Papst einwirke.