Standortbestimmung der Kirche:"Doppelmoral ist nicht zulässig"

Standortbestimmung der Kirche: "Zeichen eines möglichen Aufbruchs": Beim Stuttgarter Katholikentag wird es um die Kirche in der Krise gehen - im Bild eine Vigil beim letzten Laientreffen in Münster.

"Zeichen eines möglichen Aufbruchs": Beim Stuttgarter Katholikentag wird es um die Kirche in der Krise gehen - im Bild eine Vigil beim letzten Laientreffen in Münster.

(Foto: Stefan Arend/imago/epd)

30 000 Menschen versammeln sich in Stuttgart beim Katholikentag - und es stehen schwierige Fragen auf dem Programm. Zu Besuch bei zwei Frauen, die bedeutende kirchliche Organisationen leiten. Wo sie bereits Zeichen des Aufbruchs sehen - und was noch zu tun ist.

Von Annette Zoch

Eins wusste Irme Stetter-Karp schon als ganz kleines Mädchen: Immer wenn die Jüngste von zwölf Geschwistern in ihrem Dorf im Ostalbkreis gefragt wurde, ob sie später einmal die Haushälterin von ihrem ältesten Bruder, einem Priester und späteren Bischof, werden wolle, kam die Antwort ganz instinktiv aus dem Bauch heraus: "Naaain!" Sie spricht dieses laute "Nein" dunkel und kehlig, und sie schüttelt den Kopf heftig dabei, dann lacht sie. Die dienende, sich unterordnende Rolle, wie die katholische Kirche sie für Mädchen und Frauen bis heute vorsieht - die ist nichts für sie, das wusste Irme Stetter-Karp schon früh.

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