Katar:Was kostet die Welt

QATAR-DIPLOMACY

In den Supermärkten in der Hauptstadt Doha gibt es alles zu kaufen, trotz Embargo. Und, so die Kunden, der türkische Joghurt schmeckt sowieso besser als der aus Saudi-Arabien.

(Foto: AFP/Getty Images)

Die Grenzen geschlossen, der Luftraum gesperrt - und jetzt sind auch noch die Kamele dran. Die Nachbarn bestrafen das kleine Katar. Dort aber gibt es Geld und Trotz im Überfluss.

Von Paul-Anton Krüger

Die Schönste ist Jamila, große Augen, lange Wimpern, kleine Ohren, graziler Hals. Mohammed al-Naimi streicht zärtlich über ihren Kopf, die wulstigen Lippen. "Sie hat fünf Tage und vier Nächte am Grenzzaun gestanden zwischen Saudi-Arabien und Katar", sagt al-Naimi, mitten in der Wüste. Beiger Sand und Geröll, so weit das Auge reicht. Die Luft flimmert über den Dünen, 46 Grad im Schatten, wenn es welchen gäbe. "Sie war völlig dehydriert von der Hitze und vom Wind." Eigentlich kann Jamila es tagelang ohne Wasser aushalten, ihre Körpertemperatur um sechs bis acht Grad erhöhen, damit sie nicht schwitzt. Jamila ist ein Kamel.

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