Katalonien:Puigdemont muss erscheinen

Spaniens Justiz hat die Wahl des Separatisten Carles Puigdemont zum Premier faktisch unmöglich gemacht.

Die spanische Justiz hat den Separatisten in Katalonien einen Dämpfer verpasst und die Wahl ihres Kandidaten Carles Puigdemont zum Regionalpräsidenten faktisch unmöglich gemacht. Der 55-Jährige müsse aus dem belgischen Exil zurückkehren und bei der Abstimmung im Parlament in Barcelona persönlich anwesend sein, entschied das Verfassungsgericht in Madrid am Samstagabend. Da Puigdemont bei seiner Einreise nach Spanien umgehend wegen Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel festgenommen würde, habe das Gericht ihm damit "alle Türen verschlossen", wie die Zeitung El Mundo am Sonntag schrieb. Der im Oktober abgesetzte Puigdemont war in der vergangenen Woche vom katalanischen Parlamentspräsidenten Roger Torrent erneut zum einzigen Kandidaten für das Amt vorgeschlagen worden. Die Debatte dazu soll am Dienstagnachmittag beginnen. Der 55-jährige Separatist hatte zuvor beabsichtigt, per Videoschalte aus Brüssel sein Regierungsprogramm vorzustellen oder einen Vertreter zu entsenden. Sollte Puigdemont nicht erscheinen, werde die Sitzung zur Regierungsbildung automatisch abgesagt, hieß es nun aber vom Verfassungsgericht.

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