Katalonien:"Die zum Schweigen gebrachte Mehrheit"

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Hunderttausende Katalanen haben am Wochenende die Freilassung der „politischen Gefangenen“ aus spanischer Haft gefordert. (Foto: Albert Gea/Reuters)

Spaniens Ministerpräsident Rajoy reist erstmals seit der Entmachtung der Regionalregierung nach Barcelona - und ruft zur Abwahl der Separatisten auf.

Von Sebastian Schoepp, München

Man kann nicht sagen, dass sich Mariano Rajoy in Katalonien großer Beliebtheit erfreut. Die Absetzung der Regionalregierung Ende Oktober und die daraus resultierende U-Haft ihrer Mitglieder empört auch viele Katalanen, die sonst nicht für die Unabhängigkeit sind. Das zeigte sich erst am Samstag, als nach Polizeiangaben 750 000 Menschen den 3,3 Kilometer langen Carrer de la Marina in Barcelona füllten, um für die Freilassung der "politischen Gefangenen" zu demonstrieren, also der Aktivisten und Ex-Minister, die Weihnachten wohl in Sträflingskleidung verbringen werden. Nichtsdestotrotz begab der spanische Ministerpräsident sich am Sonntag in die Stadt, er reiste zum ersten Mal seit der Entmachtung des Kabinetts Puigdemont nach Barcelona, um dort die Kampagne seiner konservativen Volkspartei für die Wahl am 21. Dezember zu eröffnen.

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