Nach Urteilen gegen Separatistenführer:Fünf Tage und Nächte voller Unruhen

Das harte Urteil gegen führende Separatisten erzürnt die Menschen in katalanischen Städten, es kommt den fünften Tag in Folge zu Gewaltausbrüchen.

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Catalan Protesters Call General Strike Over Jailing Of Separatists

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Wieder brannte es in der Nacht zum Samstag in Barcelona. Nachdem eine Großkundgebung am Freitagabend zunächst weitgehend friedlich verlaufen war, zündeten katalanische Unabhängigkeitsaktivisten Barrikaden aus Mülltonnen an. Der katalanische Innenminister Miquel Buch sagte dem TV-Sender La Sexta in der Nacht zum Samstag, "eine solche extreme Gewalt" habe es in Katalonien "noch nie gegeben".

Catalan Protesters Call General Strike Over Jailing Of Separatists

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Die Proteste dauern an, seit am Montag das Oberste Gericht in Madrid neun führende katalanische Separatisten verurteilt hatte. Hunderttausende hatten am Freitag im Zentrum von Barcelona friedlich für die Freilassung der Verurteilten und für das Recht auf Selbstbestimmung der Katalanen demonstriert. Während der Ausschreitungen in der Nacht zum Samstag nahm die Polizei in Barcelona 54 Personen fest. Es gab 60 Verletzte.

Katalanische Separatistenführer verurteilt

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Barcelona muss in der nächsten Zeit weiter damit rechnen, dass bei Demonstrationen und Ausschreitungen ganze Straßenzüge verwüstet werden. Wegen des Wahlkampfs im Vorfeld der Parlamentswahlen ist davon auszugehen, dass die Stimmung angespannt bleiben wird. Für das Wochenende waren aber vorerst keine neuen offiziellen Protestkundgebungen angesetzt.

Katalanische Separatistenführer verurteilt - Proteste

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Bereits am Donnerstagabend waren elf Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei der nordostspanischen Region in der Nacht zum Freitag auf Twitter mit.

Die heftigsten Zusammenstöße gab es in der Regionalhauptstadt Barcelona. Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung setzten im Zentrum unter anderem Müllcontainer sowie Tische und Stühle von Straßencafés in Brand. Außerdem seien eine Bankfiliale und ein Bekleidungsgeschäft verwüstet worden, teilte die Polizei mit. Vereinzelt kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Beamten seien erneut mit Steinen und Böllern angegriffen worden und hätten ihrerseits Schaumgeschosse eingesetzt, hieß es in Medienberichten.

Katalanische Separatistenführer verurteilt - Proteste

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Verhindern konnte die Polizei Zusammenstöße zwischen den Separatisten, die nach Unabhängigkeit für die wirtschaftlich starke Region im Nordosten Spaniens streben, und Rechtsradikalen, die eine Gegenkundgebung veranstalteten (im Bild).

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Wegen der Unruhen habe die spanische Fußball-Liga die Verschiebung des für den 26. Oktober geplanten Spitzenspiels zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid beschlossen, hieß es in Medienberichten. Der spanische Fußball-Verband RFEF habe dem FC Barcelona und Real Madrid den 18. Dezember als neuen Termin für den "Clásico" vorgeschlagen. Zuvor hatte auch die spanische Regierung eine Verschiebung des Spiels empfohlen, das eigentlich am 26. Oktober in Barcelona stattfinden sollte. An dem Tag ist in der Stadt eine Großdemo der Separatisten geplant.

Katalanische Separatistenführer verurteilt - Proteste

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Die harten Urteile gegen neun katalanische Separatistenführer am Montag in Madrid sorgen in der spanischen Region für massive Unruhe. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.

Carles Puigdemont

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Nicht verurteilt wurde in Madrid der eigentliche Anführer der Unabhängigkeitsbewegung, der frühere Regionalpräsident Carles Puigdemont (Mitte). Er hatte sich durch Flucht ins Ausland seiner Verhaftung entzogen. Am Dienstag demonstriert er vor der EU-Zentrale in Brüssel gegen die Verurteilungen seiner Mitstreiter in Madrid.

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Bereits am Montag hat es in Katalonien massive Proteste gegeben. Tausende Demonstranten belagerten den Flughafen der Regionalhauptstadt, es kam zu Auseinadersetzungen mit der Polizei. Zahlreiche Flüge mussten gestrichen werden. Auch am Freitag fielen mehrere Verbindungen aus.

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Mehr als 170 Menschen wurden bei den Protesten in der Nacht von Montag auf Dienstag den Behörden zufolge verletzt, darunter etwa 40 Polizisten. Es gab mehrere Festnahmen.

Katalanische Separatistenführer verurteilt

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Neben den Ausschreitungen finden auch friedliche Proteste statt: In Barcelona warfen Befürworter der katalanischen Unabhängigkeit am Dienstagabend Toilettenpapierrollen in die Luft. Die Aktion fand im Rahmen eines "Marsches für die Freiheit" statt.

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Ihr könnt uns nicht alle einsperren, heißt es sinngemäß auf Bannern, die die Demonstranten hochhalten. Zu den Kundgebungen hatten die zivilen Organisationen Katalanische Nationalversammlung (ANC) und Òmnium Cultural aufgerufen, deren frühere Chefs ebenfalls auf der Anklagebank saßen.

Protest after a verdict in a trial over a banned independence referendum in Barcelona

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In der katalanischen Hauptstadt Barcelona gingen auch am Dienstag Tausende Menschen auf die Straße. Auch in Girona, Lleida und Tarragona wurde demonstriert. Die spanische Regierung hat für ein Ende der Gewalt in Katalonien angekündigt, zu allen notwendigen Mitteln zu greifen. "Alles ist vorbereitet und (die Regierung) wird wenn nötig handeln, mit Entschlossenheit, Angemessenheit und Einheit", verbreitete sie am Mittwoch in einer Erklärung. Kein Szenario werde ausgeschlossen, sagte demnach der amtierende spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez.

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Demonstranten versammelten sich am Dienstag vor den Metallsperren der Zentrale der spanischen Regierung in Barcelona, um ihren Unmut über die Urteile gegen die katalanischen Politiker zu zeigen. Neun führende Separatisten hat das Oberste Gericht in Madrid wegen der Durchführung des illegalen Unabhängigkeitsreferendums vor etwa zwei Jahren zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt. Ihnen wurde "Aufruhr" zur Last gelegt.

Katalanische Separatistenführer verurteilt

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Am Mittwoch kam es erneut zu Ausschreitungen durch Befürworter der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Mindestens 20 Demonstranten seien allein am Mittwoch festgenommen worden, teilte die katalanische Regionalpolizei auf Twitter mit. Nach Angaben der Notdienste wurden 52 Menschen medizinisch versorgt. Ein Demonstrant sei von einem Polizeiauto angefahren worden und habe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

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Die teils vermummten Demonstranten bewerfen die Einsatzkräfte mit verschiedenen Gegenständen und Farbbeuteln und beschimpfen sie. Am Mittwoch hieß es der Polizei zufolge, dass Demonstranten Autos angezündet, brennende Barrikaden errichtet und Beamte mit Brandsätzen angegriffen hätten.

Katalanische Separatistenführer verurteilt

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Erstmals kritisierte auch der Chef der Regionalregierung, Quim Torra, die Krawalle in der Nacht zum Donnerstag öffentlich. "Das muss sofort aufhören. Es gibt weder einen Grund oder eine Rechtfertigung dafür, Autos in Brand zu stecken, noch für andere vandalische Aktionen", so Torra in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. Die Unabhängigkeitsbewegung habe Gewalt stets verurteilt und tue das auch jetzt. "Die Zwischenfälle, die wir auf unseren Straßen erleben, kann man nicht zulassen."

Katalanische Separatistenführer verurteilt

Quelle: dpa

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Auf einem weiteren Friedensmarsch fahren Traktoren mit der katalanischen Fahne mit. Fünf Karawanen sind aus fünf katalanischen Städten aufgebrochen und wollen sich am Freitag in Barcelona treffen.

© SZ.de/dpa/AP/gal/mpu/fie
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