Kaschmir:Drei indische Soldaten von Aufständischen getötet

Tödlicher Hinterhalt: In Kaschmir haben Aufständische indische Soldaten angegriffen und mindestens drei von ihnen getötet. Die Region ist umstritten - sowohl Pakistan als auch Indien erheben Anspruch darauf.

Im indischen Teil Kaschmirs sind mindestens drei Soldaten getötet worden, nachdem ihre Patrouille in einen Hinterhalt geraten war. Die Truppe sei im Dorf Hardu Buchoo etwa 40 Kilometer südöstlich der Stadt Srinagar bei der Suche nach Aufständischen angegriffen worden, sagte ein indischer Armeesprecher.

Daraufhin habe die Armee Verstärkung angefordert und die Gegend abgeriegelt, um in dem bewaldeten Gebiet nach den mutmaßlich extremistischen Angreifern zu suchen. Diese hatten sich in einem nahegelegenen Wald versteckt. Am Tag zuvor war ein Anhänger der islamistischen Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba in Srinagar von indischen Soldaten erschossen worden.

Umstrittenes Gebiet

Die Lage im mehrheitlich von Muslimen bewohnten Kaschmir-Tal, das seit Jahrzehnten sowohl von Indien als auch von Pakistan beansprucht wird, hat sich in den letzten Jahren größtenteils beruhigt. Dennoch gibt es immer noch regelmäßig Anschläge und Gefechte. In der Grenzregion im Nordwesten Indiens sind seit 1989 Hunderttausende von Soldaten stationiert. Die Spannungen nahmen wieder zu, als im Februar ein Mann aus Kaschmir wegen eines Angriffs auf das Parlament in Neu Delhi 2001 hingerichtet worden war.

Nach der Teilung Pakistans und Indiens 1947 waren muslimische Freischärler in das Hochgebirgstal vorgestoßen, um es für Pakistan zu besetzen. Der hinduistische Herrscher rief daraufhin die indische Armee zur Hilfe, welche die Milizen kurz vor Srinagar stoppen konnte. In dem folgenden Krieg mit Pakistan wurde die Region geteilt. Der endgültige Status des Gebiets ist noch immer ungeklärt. Ein von den Vereinten Nationen gefordertes Referendum über die Zukunft der Region hat Indien bisher verweigert.

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