Karlsruhe:Paulus wird neuer Richter am Verfassungsgericht

Der Göttinger Professor für Völkerrecht, Andreas Paulus, wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung neuer Richter am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Vizepräsident und Vorsitzender des Ersten Senates, das auf Unionsvorschlag besetzt wird, wird der Tübinger Professor Ferdinand Kirchhof.

Paulus wird auf Vorschlag der FDP zum Nachfolger des Richter Hans-Jürgen Papier ernannt - allerdings nur auf dessen Richterstelle und nicht als Senatsvorsitzender. Zuvor hatte die Union das Vorschlagsrecht an ihren Koalitionspartner FDP abgetreten, die sich nun nach mehrwöchiger Suche auf den jungen Juristen aus Göttingen festgelegt hat. Paulus ist Jahrgang 1968 und liegt damit nur knapp über dem gesetzlichen Mindestalter von 40 Jahren. Er hat seit dem Wintersemester 2006/07 den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Völkerrecht, an der Georg-August-Universität Göttingen inne.

Erst im Juni 2006 hatte er sich an der LMU München habilitiert und die Lehrbefugnis für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht, Verfassungsgeschichte und Rechtsphilosophie erhalten. Im Juni 2000 wurde Paulus an der LMU München promoviert.

Er ist Schüler des Münchner Völkerrechtlers Bruno Simma, der seit sieben Jahren Mitglied des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag ist. Paulus ist Mitglied der FDP Bayern. Zuvor lehrte er an der University of Michigan Law School. Sein Studium der Rechtswissenschaften hat ihn laut Informationen der Georg-August-Universität Göttingen auch an Universitäten in Genf, München und Harvard geführt.

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