Süddeutsche Zeitung

Karibik:Kuba erlässt Gesetz gegen Personenkult um Fidel Castro

Der vor wenigen Wochen verstorbene Revolutionsführer hatte sich bereits zu Lebzeiten verbeten, dass Statuen von ihm errichtet werden.

Auf Wunsch des im November verstorbenen Revolutionsführers Fidel Castro hat das kubanische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das einen posthumen Personenkult unterbinden soll. Die in Havanna einstimmig verabschiedete Vorlage schreibt fest, dass in Kuba keine Straßen, Plätze oder Gebäude nach Fidel Castro benannt werden dürfen. Auch dürfen keine Fidel-Castro-Statuen aufgestellt werden. Die Benutzung seines Namens für Werbe- oder andere kommerzielle Zwecke wird ebenfalls verboten. Die Zeitung Granma, das Sprachrohr der Kommunistischen Partei Kubas, zitierte eine Abgeordnete mit den Worten, es existiere bereits ein Denkmal für Fidel, nämlich das Volk, das seine Arbeit fortsetzen werde.

Der gegenwärtige Staatschef Raul Castro hatte das neue Gesetz mit dem Wunsch seines Bruders begründet, keinen Personenkult zuzulassen. Der legendäre Revolutionsführer Fidel Castro war in Kuba zwar allgegenwärtig, aber bereits zu Lebzeiten hatte er die Errichtung von Standbildern oder Straßenbenennungen zu seinen Ehren abgelehnt.

Das neue Gesetz verbietet die Verwendung von Fidel Castros Namen nicht vollständig. Künstler dürfen ihn benutzen, er darf bei Kundgebungen genannt werden, und er soll als Namensgeber für ein Institut fungieren, das sich mit Fidel Castros Rolle in der Geschichte befasst.

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