Die junge Frau liegt auf der Trage, ihr Oberkörper ist nackt und blutverschmiert. Ein Sanitäter pumpt mit einem Plastikballon Luft in ihre Lungen. Ein anderer drückt mit den Händen auf ihrem Brustkorb herum. "Weg, weg, weg, macht Platz", schreit ein Polizist die Zuschauer an. Er fuchtelt mit seinem Sturmgewehr, damit die Leute eine Gasse bilden, durch die die Retter die Verwundete von der Seitentür des US-Kapitols zum Krankenwagen schieben können. Blut tropft von der Trage auf den Boden, eine lange, dünne Spur, grellrot auf dem grauen Granit. Die Augenlider der Frau flattern.
Washington:Kapitolverbrechen
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Erst nach mehreren Stunden gelingt es den Sicherheitskräften, die Lage im Kapitol wieder in den Griff zu bekommen.
(Foto: ERIN SCOTT/REUTERS)Unterwegs in der Hauptstadt der USA, in der fanatische Trump-Fans den Kongress, das Heiligtum der Demokratie, in ein Irrenhaus verwandelt haben. Über einen beispiellosen Angriff.
Von Hubert Wetzel, Washington
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