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Sie ist da, wo er hin will: Frank-Walter Steinmeier, im Moment noch Außenminister unter Bundeskanzlerin Angela Merkel, ist 2009 als Herausforderer gegen sie angetreten.
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Doch will er wirklich ihren Platz einnehmen, muss er bis zur Bundestagswahl im September in den Umfragewerten gewaltig aufholen. Nur 24 Prozent der Deutschen würden sich im Moment für ihn entscheiden, wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten. Die SPD liegt bei aktuellen Umfragen ebenfalls bei 24 Prozent.
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Bei seinem TV-Duell mit Bundeskanzlerin Angela Merkel versuchte er Mitte September, Punkte zu sammeln. Doch warf ihm die Opposition eine langweilige "Kuschelveranstaltung" vor. Zwei weitere TV-Debatten mit Spitzenkandidaten anderer Parteien sagten Steinmeier und Merkel ab.
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Ende Juli stellte Steinmeier sein Schattenkabinett vor, das aus 18 Politikern besteht. Zehn davon sind Frauen. Er nutzte die Aufmerksamkeit um die weibliche Übermacht in seinem Team und verkündete, dass er als Kanzler bei der Gleichstellung einen deutlichen Schritt vorankommen wolle.
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Kritik hat ihm während des Wahlkampfs sein Deutschlandplan beschert, mit dem er bis zum Jahr 2020 vier Millionen Arbeitsplätze schaffen will - mit staatlicher Hilfe. Kritiker warfen ihm mangelnden Realismus vor. Die SPD aber steht hinter den Plänen ihres Kanzlerkandidaten.
Erste Gehversuche als Kandidat ...
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... machte Steinmeier bei der Vorstellung des SPD-Wahlprogramms in Berlin. Hier übte er auch das kanzlerkandidatische Winken - Ehefrau Elke Büdenbender muss das Gattinenlächeln noch üben.
Zu diesem Punkt brachte Frank-Walter Steinmeier eine steile Karriere. In Steinmeiers Heimatort Brakelsiek in Nordrhein-Westfalen...
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... wundern sich nicht wenige über den rasanten Aufstieg des Außenministers. Beim TuS 08 etwa galt Steinmeier (kniend, dritter von rechts) als die Allzweckwaffe, als einer, den man von Position zu Position schieben konnte. Er gilt als einer, der zäh und verlässlich spielt.
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Diese Arbeitsweise wiederum weiß auch Gerhard Schröder zu schätzen. Effizient und geräuschlos soll Steinmeier seine Arbeit erledigen.1991 tritt der promovierte Jurist als Referent für Medienrecht und Medienpolitik in die niedersächsische Staatskanzlei ein, 1993 übernimmt er die Leitung des persönlichen Büros des damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröders. 1996 wird er Staatssekretär und Leiter der niedersächsischen Staatskanzlei.
Als Gerhard Schröder 1998 zum Bundeskanzler gewählt wird, nimmt er...
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... Steinmeier mit nach Bonn: als Staatssekretär im Bundeskanzleramt und Beauftragter für die Nachrichtendienste. Schon ein Jahr später wird Steinmeier nach dem Rücktritt von Kanzleramtminister Bodo Hombach Chef des Bundeskanzleramts, wenn auch nur im Rang eines Staatssekretärs.
An vielen politischen Themen der Schröder-Ära wirkt er als unauffälliger Manager entscheidend mit. So stehen die Atomkonsensgespräche mit den Energiekonzernen, die im Juni 2000 zur Vereinbarung über den Atomausstieg führen, unter seiner Leitung. Unter seiner Regie entsteht auch die SPD-intern schwer umstrittene Agenda 2010. Steinmeier gilt als unermüdlicher Verfechter des Kurses der Mitte.
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Hier lächelt er noch, später wird er es sein, der gehen muss: Der damalige noch-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist im Oktober 2005 mit Kanzleramtschef Steinmeier auf dem Weg zu den ersten Koalitionsgesprächen mit der Union. Am Ende wird die Kanzlerin Angela Merkel heißen ...
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Die Abwahl seines Mentors bringt für Steinmeier den größten Karrieresprung: Der SPD steht nun das Amt des Außenministers zu und sie besetzt es mit Frank-Walter Steinmeier, der sich bis dahin keiner Wahl gestellt hatte und auch in der SPD noch nie ein Spitzenamt übernommen hatte.
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Am 22. November 2005 übernimmt Steinmeier das Auswärtige Amt von Joschka Fischer. Steinmeier ist der erste SPD-Außenminister seit Willy Brandt.
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Schon nach kurzer Zeit im Amt muss Steinmeier im BND-Untersuchungsausschuss aussagen: Die Opposition wirft ihm Versäumnisse bei der Behandlung des Deutsch-Libanesen Khaled el-Masri vor, der Ende 2003 im Rahmen des "Kriegs gegen den Terror" von amerikanischen Geheimdienstmitarbeitern nach Afghanistan verschleppt und monatelang illegal festgehalten worden war.
Steinmeier verteidigt sich, er habe seinerzeit den BND um Nachforschungen gebeten und anschließend das zuständige Parlamentarische Kontrollgremium sowie das Bundeskriminalamt unterrichtet.
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Außerdem musste Steinmeier im BND-Ausschuss zum Schicksal des in Bremen aufgewachsenen türkischen Staatsbürgers Murat Kurnaz Stellung nehmen. Kurnaz war Ende 2001 von US-Geheimdienstmitarbeitern in das US-Gefangenenlager Guantánamo (auf Kuba) verschleppt worden und nach fünfjähriger Haft nach Deutschland zurückgekehrt war. Steinmeier wurde vorgeworfen, eine von den USA angebotene Überstellung aus der Haft nicht angenommen zu haben. Steinmeier erklärte, die Bundesregierung habe Kurnaz' Wiedereinreise wegen dessen damaliger sicherheitspolitischer Beurteilung abgelehnt. Außerdem habe es nie ein "offizielles Angebot" der amerikanischen Regierung gegeben.
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In seinem Amt als Außenminister muss Steinmeier mehrere Herausforderungen meistern: etwa das irische Nein zum EU-Vertrag, die Unabhängigkeit des Kosovo oder den Kaukasus-Konflikt.
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Sein größtes Manko in der Bundesregierung ist, dass er allzu oft im Schatten von Angela Merkel steht.
Dennoch ist er als Außenminister sehr beliebt und wechselt sich an der Spitze der Politbarometer-Umfrage mit seiner Chefin ab.
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2007 ist das Jahr des Aufstiegs für ihn in der SPD: Im Oktober wird Steinmeier zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt, einen Monat später...
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...übernimmt er vom zurückgetretenen Franz Müntefering das Amt des Vizekanzlers. Damit avanciert Steinmeier zum mächtigsten Mann in der SPD neben Parteichef Kurt Beck. Doch dieser ...
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Als Kanzlerkandidat ist Steinmeier nun die wahre Nummer 1 unter den Sozialdemokraten. Er will im September 2009 hoch hinaus.
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Für den Wahlkampf stellt er sich gerne vor die Kameras - zum Beispiel während seiner Rede auf der Betriebsversammlung von Volkswagen in Wolfsburg.
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