Verfolgungsjagd endet tödlich
Ein mutmaßlicher Islamist hat in Kanada zwei Soldaten verletzt. Der Mann habe die beiden auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums im Osten Kanadas nahe Montréal (Provinz Québec) überfahren, teilte die Polizei mit.
Die Polizei verfolgte den Angaben zufolge den 25-Jährigen, der mit hoher Geschwindigkeit in einem Auto floh. Bei der Verfolgungsjagd verlor er die Kontrolle über sein Auto und kam von der Straße ab. Die Polizisten schossen ihn nieder, als er aus dem Auto stieg und sie mit einem Messer bedrohte. Er starb kurz darauf im Krankenhaus. An diesem Dienstag erlag auch einer der beiden Soldaten seinen Verletzungen.
Terroristischer Hintergrund vermutet
Der Minister für öffentliche Sicherheit, Steven Blaney, sagte, der Anschlag stehe "eindeutig in Verbindung zu einer terroristischen Ideologie". Die Polizei geht von einer absichtlichen Tat aus, wollte sich aber nicht festlegen, ob sie längerfristig geplant war. Der Attentäter habe zwei Stunden auf dem Parkplatz gewartet und dort womöglich seinen Opfern aufgelauert, sagte ein Polizeisprecher. Man halte einen terroristischen Anschlag für möglich.
Behörden wollten verhindern, dass sich Täter IS anschließt
Der kanadischen Bundespolizei zufolge war den Behörden bekannt, dass sich der Mann "radikalisiert" hatte. Angaben über die Zugehörigkeit des Attentäters zu einer Organisation lagen nicht vor. Auch Nachbarn des Mannes sagten im Gespräch mit Lokalmedien, dass er sich in den vergangenen ein, zwei Jahren "verändert" habe und "zum Islam konvertiert" sei. Lokalmedien berichteten, die Behörden hätten dem Attentäter bereits den Reisepass weggenommen. Sie hätten verhindern wollen, dass er sich Dschihadisten in Syrien oder dem Irak anschließt.
Kanada beteiligt sich mit sechs Kampfflugzeugen am internationalen Einsatz gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Nordirak.