Süddeutsche Zeitung

Kampf gegen Terrormiliz "Islamischer Staat":US-Spezialkräfte greifen IS in Syrien am Boden an

  • US-Eliteeinheiten haben nahe der syrischen Stadt Deir ez-Zor ein Fahrzeug angegriffen, in dem sie ein gesuchtes Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" vermuteten.
  • Der Verdächtige sollte festgenommen und befragt werden, wurde aber bei einem Schusswechsel getötet.
  • Das Pentagon bezeichnet den Einsatz am Boden als "Routine"; normalerweise erfährt die Öffentlichkeit aber nichts über solche Aktionen.

Amerikanische Spezialkräfte haben im Osten Syriens Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Boden angegriffen. Die Operation richtete sich gegen führende IS-Mitglieder und erfolgte am Sonntag in der Nähe der Stadt Deir ez-Zor, wie Pentagon-Sprecher Jeff Davis sagte. Die Washington Post berichtet unter Berufung auf nicht näher benannte Beamte, das Ziel sei die Gefangennahme eines IS-Kämpfers gewesen. Hubschrauber und eine "geringe Anzahl" von Elitesoldaten hätten ein Fahrzeug angegriffen, in dem der gesuchte Mann vermutet wurde. Bei dem anschließenden Feuergefecht sei der Verdächtige jedoch getötet worden.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte zuvor berichtet, dass bei dem Einsatz mit vier Hubschraubern 25 IS-Kämpfer getötet und mehrere gefangen genommen worden seien. Davis widersprach dem, die Zahl sei zu hoch. Er nannte aber keine weiteren Details. Er sagte lediglich, dass es eine erfolgreiche Operation gewesen sei und es keine Festnahmen gegeben habe.

"Wir haben das vorher getan und wir werden es wieder tun"

Der Einsatz der Spezialkräfte habe auch dazu gedient, Informationen zu weiteren Angriffszielen zu sammeln, sagte Davis. Die Einheit führe solche Operationen routinemäßig durch. "Wir haben das vorher getan und wir werden es wieder tun", zitiert ihn die Washington Post.

Die USA führen den Kampf gegen die Terrormiliz an der Spitze einer Koalition westlicher und arabischer Staaten an. Seit September 2014 fliegt das Bündnis Luftangriffe gegen den IS in Syrien und dem Irak. In Syrien hat das US-Militär aber auch etwa 300 Spezialkräfte im Einsatz. Die US-Regierung hält sich aber in der Regel sehr bedeckt darüber, was genau sie dort tun.

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