Kampf gegen Terrormiliz IS:Obama wohl zu Luftangriffen in Syrien bereit

Im Kampf gegen die IS-Terrormiliz will US-Präsident Obama an diesem Abend seine Strategie vorstellen. Erstmals könnten auch Luftangriffe auf Stellungen in Syrien eine Rolle spielen. Bei der Kongressführung wirbt er schon für seine Pläne.

  • Obama wirbt bei der Kongressführung für seine weitere Strategie gegen die Terrormiliz Islamischer Staat.
  • Erstmals könnten auch Luftangriffe auf Stellungen der Islamisten in Syrien eine Rolle spielen.
  • Am Abend hält Obama seine Rede an die Nation, in der er die Bevölkerung über das weitere Vorgehen informieren wird.

Obama wohl bereit zu Luftangriffen in Syrien

US-Präsident Obama wirbt innenpolitisch um Unterstützung für seine Strategie im Kampf gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien. Obama habe führende Politiker aus dem Senat und Repräsentantenhaus getroffen, um ihnen die nächste Phase der Offensive zu erläutern, teilte das Präsidialamt mit. Dabei könnten erstmals auch Luftangriffe auf Stellungen der Islamisten auf syrischem Boden eine Rolle spielen. Bisher geht die US-Luftwaffe nur im Irak gegen Kämpfer der IS vor. Die New York Times berichtet unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsbeamten, dass Obama dazu bereit sei.

Der US-Präsident will allein entscheiden

Unter Beobachtern war bereits erwartet worden, dass der Präsident seine Strategie vom Irak auf das Nachbarland Syrien ausweiten würde. Nach Angaben des Weißen Hauses signalisierten die Spitzen von Demokraten und Republikanern bei dem Treffen Unterstützung für die Bemühungen. Obama würde es demnach begrüßen, wenn sich das Parlament in einer Abstimmung hinter sein Vorgehen stellte. Aber es ginge ihm nicht darum, die laufenden Militärangriffe im Irak und die potenziellen Schritte in Syrien billigen zu lassen. Der Präsident habe deutlich gemacht, dass er als Oberbefehlshaber der Streitkräfte die Autorität habe, die anstehenden Entscheidungen allein zu treffen.

US-Luftwaffe fliegt Angriffe auf IS im Irak

Die US-Luftwaffe fliegt seit dem 8. August Angriffe auf IS-Stellungen im Irak. Auch am Montag und Dienstag rückten nach Angaben des Pentagon US-Kampfjets und unbemannte Drohnen wieder zu fünf Einsätzen aus und bombardierten Ziele in der Nähe des Haditha-Staudamms in der Provinz Anbar. Dabei seien mehrere Fahrzeuge der Dschihadisten "zerstört oder beschädigt" worden, von denen zwei Flugabwehrgeschützte transportiert hätten.

Rede an die Nation am Abend

US-Präsident Barack Obama will am Abend in einer Rede an die Nation die US-Bevölkerung über sein weiteres Vorgehen im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat informieren. Bei der Ansprache wird es Obama vor allem darum gehen, die Amerikaner auf einen weiteren längerfristigen Einsatz einzustimmen. Die Pläne des Präsidenten sehen nach Angaben der New York Times eine Langzeit-Kampagne von großer Komplexität. Die Rede an die Nation findet am Vorabend des 11. September statt, 13 Jahre nach den Terroranschlägen.

Mehrheit der US-Bürger befürwortet Militärschläge

Vor allem die brutale Ermordung der beiden amerikanischen Journalisten James Foley und Steven Sotloff haben die öffentliche Meinung in Amerika beeinflusst. Wie Umfragen mehrere US-Medien zeigen, sind nun drei Viertel der US-Bürger dafür, die Militärschläge gegen IS-Stellungen fortzusetzen. Neun von zehn Amerikanern stufen die Terrormiliz als "große Bedrohung" ein. Sieben von zehn Amerikanern befürchten, die Terrrormiliz könnte die USA direkt mit Terroranschlägen angreifen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: