Boko Haram in "letzte Hochburg" zurückgedrängt
Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben weitere rund 234 Geiseln aus der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Die Frauen und Kinder seien am Donnerstag im Sambisa-Wald im Nordosten des Landes gerettet worden, teilte der Generalstab mit. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die nigerianischen Streitkräfte rund 500 Geiseln aus den Händen der Rebellengruppe befreit.
Schicksal entführter Mädchen in Nigeria:Verschleppt, versklavt, zwangsverheiratet
Vor einem Jahr entführte die Terrorgruppe Boko Haram mehr als 200 Schülerinnen. Amnesty International gibt in einem Bericht Hinweise auf ihr Schicksal - und wirft der Sekte Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Der Sambisa-Wald im Bundesstaat Borno ist nach Angaben des Militärsprechers die "letzte Hochburg" der Extremisten im Nordosten Nigerias. Erst am Dienstag hatte die nigerianische Armee die Befreiung von 200 Mädchen und 93 Frauen aus Boko-Haram-Lagern in dem Gebiet bekanntgegeben.
Keine Informationen über Mädchen aus Chibok
Das Militär konnte zunächst noch nicht sagen, ob unter den Befreiten auch einige der vor einem Jahr von Boko Haram entführten Schülerinnen aus der Stadt Chibok sind. Am Donnerstag meldete die Armee die Rettung von etwa 60 Frauen und 100 Kindern.
Islamisten in Nigeria:Der Terrorfeldzug von Boko Haram
Dörfer werden niedergebrannt, die Ärmsten massakriert. Die Terrormiliz Boko Haram überzieht Nigeria mit unvorstellbarer Gewalt. Wir dokumentierten die brutalen Exzesse der vergangenen Jahre und erklären den Rachefeldzug der Terrormiliz.
Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International entführte Boko Haram seit Anfang 2014 im Norden Nigerias mindestens 2000 Frauen und Mädchen, um sie mit Kämpfern zu verheiraten. Boko Haram kämpft mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias.