Süddeutsche Zeitung

Kampf gegen Kinderpornografie:Unicef wettert gegen Bundesregierung

Im Kampf gegen Kinderpornografie hat das Kinderhilfswerk Unicef der Bundesregierung mangelndes Engagement vorgeworfen.

Das Kinderhilfswerk Unicef fordert von der Bundesregierung stärkere Maßnahmen gegen Kinderhandel und Kinderpornografie.

Die Regierung habe kaum Anstrengungen gemacht, Hilfe für missbrauchte Opfer bereitzustellen, teilte Unicef am Dienstag bei einer Tagung zum Thema "Kinder sind unverkäuflich" in Berlin mit.

Zudem seien grenzübergreifende Abkommen im Kampf gegen organisierte Kinderhändler vernachlässigt worden. "Kinderpornografie und Kinderhandel haben sich zu riesigen Märkten mit enormen Gewinnspannen entwickelt", sagte die stellvertretende Unicef-Direktorin Hilde Johnson. "Zwei Millionen sind weltweit in der Sexindustrie gefangen."

Auch private Unternehmen und die Bevölkerung seien aufgerufen, gegen den Handel mit Kindern vorzugehen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden weltweit rund 1,8 Millionen Kinder zu Prostitution und Pornografie gezwungen.

Besonders im Internet fänden die gesetzlich verbotenen Aufnahmen ein großes Publikum. Viele der Internetseiten würden in den USA und in Russland erstellt. Zudem sei Sextourismus mit Kindern noch stark verbreitet. Allein in Asien würden jährlich mindestens eine Million Kinder für Prostitution missbraucht.

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dpa/cag/buma
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