Kampf gegen IS:Obama genehmigt Aufklärungsflüge über Syrien

Nächster Schritt im Kampf gegen die IS-Terrormiliz: Die USA bereiten einem Regierungsvertreter zufolge Aufklärungsflüge über Syrien vor. Präsident Obama habe solchen Flügen zugestimmt. Einen Zeitpunkt für den Start der Operation gibt es auch.

  • Die USA planen Aufklärungsflüge über Syrien, um mögliche Luftangriffe auf die IS-Milizen vorzubereiten, sagt ein Regierungsvertreter in Washington. Nach Informationen der New York Times habe Präsident Obama solche Flüge autorisiert.
  • Das Wall Street Journal berichtet, die Aufklärungsflüge sollen "in Kürze" starten. Ziel der Aktion sei es, ein genaueres Bild über die Stellungen der Dschihadisten zu erlangen.
  • US-Präsident Obama vertagt eine Entscheidung über einen Militärschlag.

Regierungsvertreter: USA planen Aufklärungsflüge über Syrien

Die USA planen nach Angaben eines Regierungsvertreters Aufklärungsflüge über Syrien, mit denen mögliche Luftangriffe auf Dschihadisten vorbereitet werden sollen. Dabei sollten unter anderem Drohnen eingesetzt werden, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, in Washington.

Nach Berichten der New York Times hatte Präsident Barack Obama am Wochenende solche Flüge genehmigt. Eine Genehmigung der syrischen Regierung solle nicht eingeholt werden.

Syriens Außenminister Walid al-Muallem warnte, dass jeder Bruch der Souveränität des Landes als Aggression angesehen werde. Er erklärte in Damaskus jedoch, seine Regierung sei im Kampf gegen den Terrorismus zur Zusammenarbeit auch mit westlichen Ländern wie den USA bereit, wenn die Weltgemeinschaft "die Führung und Unabhängigkeit" Syriens respektiere.

Ziel der Luftüberwachung: Klareres Bild über Stärke der IS-Milizen

Die Aufklärungsflüge sollen ein genaueres Bild über Stärke und Stellungen der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) ergeben. Ziel sei es, mehr Informationen über die Extremisten zu sammeln, sagte der Regierungsvertreter.

Medienberichten zufolge sollen die Aufklärungsflüge im syrischen Luftraum bereits begonnen haben.

Obama: Noch keine Entscheidung über Militärschlag in Syrien

Dagegen hat Präsident Obama nach Angaben des Weißen Hauses noch keine Entscheidung über einen Militärschlag gegen die IS in Syrien getroffen. Der Präsident würde nicht zögern, militärische Gewalt einzusetzen, um Amerikaner zu beschützen, sagte sein Sprecher Josh Earnest in Washington. Es gebe aber keine Beweise, dass IS-Extremisten einen Plan für einen Terroranschlag auf amerikanischem Boden hätten.

Das Verteidigungsministerium bereite sich jedoch auf Möglichkeiten vor, weiter gegen die Terrorgruppe vorzugehen. Earnest schränkte ein: "Man sollte nicht unbedingt zu dem Schluss kommen, dass harte Militäraktionen in Syrien notwendig sind, um näher ans Ziel zu kommen oder es zu erreichen." Man verfüge auch über andere Werkzeuge als militärische. Noch in der vergangenen Woche hatten US-Militärs Luftschläge gegen die Extremisten auch in Syrien nicht ausgeschlossen, so wie sie derzeit im Irak unternommen werden.

IS-Kämpfer haben in den vergangenen Monaten mehrere Regionen in Syrien und im Irak erobert und ein "Kalifat" ausgerufen. Die USA fliegen seit dem 8. August Angriffe gegen die Dschihadisten im Nordirak.

Mehrere Tote bei Anschlag in Bagdad

Bei einem Anschlag mit einer Autobombe sind in Bagdad mindestens fünf Menschen getötet und zwölf verletzt worden. Das geparkte Fahrzeug sei im Osten der irakischen Hauptstadt an einer Stelle mit vielen Geschäften und Straßenhändlern explodiert, berichteten Augenzeugen. Erst am Montag waren bei einer Anschlagsserie in mehreren irakischen Städten mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Ob der IS hinter den Anschlägen steht, ist nicht bekannt. Die Terrorgruppe hatte sich in der Vergangenheit zu mehreren Attentaten bekannt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: