Kampf gegen IS:Türkei und Irak wollen enger kooperieren

  • Türkei und Irak wollen im Anti-IS-Kampf enger zusammenarbeiten, verkündeten die Ministerpräsidenten der beiden Länder auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.
  • Dabei geht es um Militärhilfe bei der Ausbildung irakischer Kämpfer und möglicherweise auch zu Waffenlieferungen.

Militärhilfe und Waffenlieferungen

Die Türkei und der Irak wollen im Kampf gegen die Islamistenmiliz IS enger zusammenarbeiten. Die Türkei sei bereit, ihre Militärhilfe bei der Ausbildung irakischer Kämpfer auszuweiten, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem irakischen Kollegen Haider al-Abadi.

Abadi deutete an, die Türkei sei möglicherweise auch zur Lieferung von Waffen bereit. Die Regierung in Ankara lehnt eine herausgehobene Rolle bei der von den USA angeführten Luftoffensive gegen den IS mit der Begründung ab, Luftschläge allein brächten keine dauerhafte Stabilität.

Der Islamische Staat (IS) hat große Teile des Iraks und Syriens unter seine Gewalt gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen. Abadi zufolge ist es den irakischen Kräften in letzter Zeit aber gelungen, Gebiete zurückzuerobern. Unterstützt von Luftschlägen hatten Kämpfer der irakischen Kurden in dieser Woche die Belagerung des Sindschar-Gebirges durchbrochen. Dabei wurden Hunderte Angehörige der Minderheit der Jesiden befreit, die dort seit Monaten festsaßen.

Zivilisten in Syrien getötet

In Nordsyrien kamen hingegen bei Luftwaffenangriffen auf eine von IS-Extremisten kontrollierte Stadt zahlreiche Menschen ums Leben. Nach Angaben von Einwohnern sowie der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben in der Stadt Al-Bab mindestens 45 Zivilisten, etwa 175 weitere wurden verletzt.

Al-Bab war bereits wiederholt das Ziel von heftigen Angriffen der Regierungstruppen, seit die USA und ihre Verbündeten Luftschläge gegen den IS in Syrien fliegen. Der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle zufolge haben die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad in den vergangenen drei Tagen ihre Attacken auf Rebellengebiete verstärkt. Bei insgesamt mehr als 470 Luftangriffen seien insgesamt mindestens 110 Zivilisten getötet worden. Attackiert wurden den Angaben zufolge auch Vororte der Hauptstadt Damaskus, die sich in der Hand von Rebellen befinden.

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