Süddeutsche Zeitung

Kampf gegen IS:Irakische Armee beginnt Sturm auf Tikrit

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30 000 Soldaten greifen aus drei Richtungen an

Mehr als eine Woche nach Beginn einer Großoffensive gegen den Islamischen Staat (IS) haben irakische Kräfte nach eigenen Angaben mit dem Sturm auf die Stadt Tikrit begonnen. Armee und schiitische Milizen griffen die IS-Terrormiliz aus drei verschiedenen Richtungen an, hieß es aus Sicherheitskreisen. Tikrit liegt an einer strategisch wichtigen Straße zwischen der Hauptstadt und der IS-Hochburg Mossul im Norden des Iraks.

Mit der Großoffensive wollen irakische Kräfte die Stadt, die etwa 170 Kilometer nördlich von Bagdad liegt, wieder unter ihre Kontrolle bringen. Vor Beginn des Sturms auf Tikrit hatten Armee und Schiiten-Milizen am Montagabend den nördlich der Stadt gelegenen Ort Al-Alam eingenommen. IS-Kämpfer hätten dort Gebäude sowie Geschäfte angezündet und seien aus Al-Alam geflohen, sagte ein Sicherheitsoffizieller.

Die Regierung hat für die Offensive nach eigenen Angaben 30 000 Mann mobilisiert. Bereits in den vergangenen Tagen waren Armee und Milizen aus mehreren Richtungen an Tikrit herangerückt. Der IS versucht, den Vormarsch mit Selbstmordattentätern und Sprengfallen aufzuhalten.

Chinesische Islamisten kämpfen für den IS

Chinesische Extremisten haben sich nach Angaben eines führenden Funktionärs der Kommunistischen Partei dem IS angeschlossen. Er gehe davon aus, dass Islamisten aus Xinjiang für die Terrormiliz kämpften, sagte der Chef der KP in der westchinesischen Unruhe-Region Zhang Chunxian am Rande des Volkskongresses in Peking. Kürzlich seien einige Rückkehrer aus den Kriegsgebieten aufgegriffen worden. Im Dezember hatten staatliche chinesische Medien die Zahl chinesischer IS-Kämpfer mit etwa 300 angegeben.

In Xinjiang kämpfen Extremisten nach Darstellung der chinesischen Regierung für einen eigenen Staat. Sie verschanzen sich demnach in dem Grenzgebiet zu Afghanistan und Pakistan. Exil-Gruppen der Uiguren werfen dagegen den Behörden vor, die muslimische Minderheit zu unterdrücken und die Unruhen so provoziert zu haben. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten kaum, da in der Region strenge Sicherheitsvorschriften gelten und Journalisten nur beschränkt Zugang gewährt wird.

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