Kampf gegen den Terror:Jemen tötet al-Qaida-Kämpfer

Sicherheitskräfte im Jemen haben in Gefechten offenbar al-Qaida-Mitglieder getötet. US-Außenministerin Clinton sieht globale Bedrohung.

Die Sicherheitskräfte im Jemen haben nach offiziellen Angaben Al-Kaida-Mitglieder getötet, die für die jüngsten Bombendrohungen gegen westliche Botschaften verantwortlich sein sollen. Mindestens zwei Islamisten seien ums Leben kommen, sagte ein Behördenvertreter am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Gefechte dauern noch an."

Jemen, afp

Erhöhte Terrorgefahr: Ein jemenitischer Soldat steht Wache in Sanaa.

(Foto: Foto: AFP)

Aus Furcht vor einem Anschlag blieben die Botschaften der USA und Großbritanniens im Jemen den zweiten Tag in Folge geschlossen. Auch Frankreich schloss seine Vertretung. Die deutsche Botschaft in Sanaa bleibt nach Angaben eines Sprechers des Auswärtigen Amts in Berlin dagegen vorerst geöffnet. Die Sicherheitsvorkehrungen seien jedoch erhöht worden. Italien schränkte den öffentlichen Zugang zu seiner Botschaft ein.

US-Außenministerin Hillary Clinton bezeichnete die Situation in dem Land derweil als Bedrohung für die Stabilität der Region und der gesamten Welt. "Wir spüren globale Folgen von dem Krieg im Jemen und den Bemühungen der al-Qaida, das Land als Basis für terroristische Angriffe weit über die Region hinaus zu nutzen", sagte Clinton in Washington nach einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten von Katar.

Die Botschaft in dem arabischen Land werde wieder geöffnet, sobald es die Bedingungen erlaubten. Der Jemen steht seit dem vereitelten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug an Weihnachten im Fokus. Der al-Qaida-Zweig in dem verarmten arabischen Land hatte sich zum Attentatsversuch bekannt und mit weiteren Anschlägen gedroht.

Im Video: Nach Anschlagsdrohungen von Al Kaida bleiben die diplomatischen Vertretungen der USA und Großbritanniens im Jemen vorerst geschlossen. Weitere Videos finden Sie hier

Der Attentäter aus Nigeria hatte den Ermittlern zufolge eingeräumt, Ausbildung und Sprengsatz von der Gruppe erhalten zu haben. Experten befürchten, dass das Land wie Afghanistan zu einer Hochburg für radikale Muslime werden könnte.

Der Regierung in Sanaa zufolge könnten sich bis zu 300 al-Qaida-Kämpfer im Jemen aufhalten. Die USA und Großbritannien haben ankündigt, das Land im Kampf gegen Extremisten stärker zu unterstützen.

Die Regierung in Sanaa kämpft auch gegen andere Gruppen von Aufständischen. Im sunnitischen Süden kommt es sporadisch zu Zusammenstößen mit Separatisten. Im Norden sind bei Gefechten mit schiitischen Kämpfern Hunderte Menschen ums Leben gekommen und Zehntausende vertrieben worden. Die dortige Huthi-Gruppe stieß im November auch in das Nachbarland Saudi-Arabien vor und zog damit den Öl-Produzenten in den Konflikt.

Am Montag erklärten die Aufständischen, saudiarabische Kampfflugzeuge hätten in den vergangenen zwei Tagen 16 Jemeniten bei Angriffen im Grenzgebiet getötet. Das saudiarabische Verteidigungsministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

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