Die syrische Armee hat nach offiziellen Angaben einen strategisch wichtigen Stadtteil der Rebellenhochburg Homs vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Die Streitkräfte hätten in dem Viertel Chaldije (Khalidiyah) "die Sicherheit und die Stabilität wiederhergestellt", berichtete das Staatsfernsehen. Der Stadtteil war bis zuletzt einer der wichtigsten Stützpunkte der syrischen Aufständischen.
Die syrische Opposition hatte bereits am Wochenende von einer Offensive der Armee in Homs im Zentrum des Landes berichtet. Aktivisten zufolge griff diese mit Kampfjets, Granaten und Soldaten das von den Aufständischen gehaltene Viertel an. Auch die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte ein Vorrücken der Armee.
Dem Staatsfernsehen zufolge kontrollierte die Armee am Sonntag 80 Prozent des Viertels in Homs, der drittgrößten Stadt des Landes. Es zeigte Bilder von Leichen inmitten weitgehend zerstörter Straßenzüge. Nach dem Verlust Chaldijes würden den Rebellen nur noch einige Viertel der Altstadt in ihrer einstigen Hochburg bleiben.
Der Angriff auf Homs ist Teil einer großangelegten Offensive der syrischen Regierungstruppen. Dabei konnten die Assad-Truppen die Rebellen schon in den vergangenen Wochen mehrfach zurückschlagen. Nach Waffenlieferungen aus Russland und Iran und mit Unterstützung der libanesischen Hisbollah-Miliz eroberten sie strategisch wichtige Gebiete zurück, die Damaskus mit der Küste verbinden.
In dem mehr als zwei Jahre andauernden Konflikt wurden bereits mehr als 100.000 Menschen getötet. 1,7 Millionen Menschen sind auf der Flucht.