Kamerun:Soldaten töten 123 Boko-Haram-Kämpfer

  • Im Norden Kameruns hat Boko Haram eine Militäreinheit angegriffen. Bei den Kämpfen starben drei Soldaten und 123 Islamisten.
  • Der nigerianische Armee gelang ebenfalls ein Schlag gegen die Extremistengruppe.
  • UN-Generalsekretär Ban Ki Moon unterstützt die Pläne der Afrikanische Union, im Kampf gegen die Terrormiliz eine regionale Truppe aufzustellen.

Boko Haram greift Militäreinheit an

Bei Angriffen der Islamistengruppe Boko Haram auf eine tschadische Militäreinheit im Norden Kameruns sind drei Soldaten getötet worden. Zwölf weitere Mitglieder der Einheit seien verletzt worden, teilte die Militärführung des Tschad mit. Die Angreifer seien zurückgedrängt und 123 ihrer Kämpfer getötet worden.

Die Militäreinheit ist seit dem 17. Januar in der Grenzregion zu Nigeria stationiert, um den Kampf gegen die Islamistengruppe zu unterstützen. Den Angaben zufolge erfolgte der erste Angriff am Donnerstag, am Freitag attackierten die Extremisten sie erneut.

Die Soldaten aus dem Tschad hatten wenige Tage zuvor damit begonnen, zu dem Grenzübergang in Fotokol vorzurücken. In Sichtweite befindet sich auf nigerianischer Seite der von Boko Haram kontrollierte Ort Gamboru.

Auch die nigerianische Armee setzt den Extremisten zu

In Nigeria eroberte die Armee unterdessen eine Stadt im Nordosten zurück. Michika sei nach Monaten der Belagerung durch Boko Haram wieder unter Kontrolle der Sicherheitskräfte, teilte das Militär mit. In der Stadt und in umliegenden Dörfern hatten die Extremisten in den vergangenen Wochen Dutzende Menschen getötet und Tausende Einwohner in die Flucht getrieben.

Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 tötete die Gruppe bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen etwa 13 000 Menschen. In jüngster Zeit dehnte die Islamistengruppe ihre Attacken auch auf Kamerun aus. Die Afrikanische Union (AU) sprach sich am Freitag dafür aus, im Kampf gegen die nigerianische Islamistengruppe eine 7500 Mann starke regionale Truppe aufzustellen.

Unterstützung von den Vereinten Nationen

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon unterstützt diese Pläne. "Dieser Terror erfordert stärkere und besser koordinierte Maßnahmen von uns allen", sagte Ban beim Gipfel der Afrikanischen Union in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. "Alle regionalen und internationalen Bemühungen müssen darauf abzielen, die Menschen in Nordnigeria und den Nachbarländern vor der Gewalt zu schützen", sagte er.

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