Kamerun:Bürger zweiter Klasse

Kamerun: Als die Fußballnationalmannschaft Anfang Februar den Afrika-Cup gewann, zeigte sich das Land euphorisch und einig. Doch das währte nicht lange.

Als die Fußballnationalmannschaft Anfang Februar den Afrika-Cup gewann, zeigte sich das Land euphorisch und einig. Doch das währte nicht lange.

(Foto: Sunday Alamba/AP)

In Kamerun eskaliert ein schon seit Jahrzehnten andauernder Konflikt: Die englischsprachige Minderheit wehrt sich gegen ihre Benachteiligung. Denn die Regierung besteht aus einer frankofonen Mehrheit, die Proteste unterdrückt.

Von Bernd Dörries, Addis Abeba

Als seine Mannschaft Anfang Februar den Afrika-Cup gewann, schrieb Torhüter Fabrice Ondoa eine kurze Nachricht in den sozialen Medien. Er schrieb keine der üblichen Banalitäten, die Sportler nach dem Sieg gerne von sich geben. "Wir brauchen ein vereinigtes Kamerun", schrieb der Torhüter einer Mannschaft, die sich einig gewesen war, dass man das Turnier nur zusammen gewinnen könne. Vor einem Jahr war das Team noch ein heillos zerstrittener Haufen gewesen, nun plötzlich der strahlende Sieger. So könne es doch dem ganzen Land ergehen, das war die Botschaft des Torhüters, der den Sieg den "Brüdern in Bamenda" widmete.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: