In Kambodscha kann Dauer-Ministerpräsident Hun Sen nach einer äußerst umstrittenen Parlamentswahl weiter regieren. Nach Angaben der Wahlkommission gewann die regierende Volkspartei CPP klar. Nach ersten inoffiziellen Ergebnissen von Sonntagabend kann sie sogar mit mehr als 80 Prozent rechnen. Hun Sen () ist in dem südostasiatischen Staat schon seit 1985 an der Macht. Die wichtigste Oppositionspartei ließ er vergangenes Jahr verbieten, sodass er keinerlei ernsthafte Konkurrenz hatte. Mehr als acht Millionen Kambodschaner waren zur Wahl aufgerufen. Politiker von 19 kleinen Parteien traten gegen die CPP-Kandidaten an. Wirkliche Oppositionsparteien waren nicht darunter. Deren Anführer befinden sich im Gefängnis, im Untergrund oder im Exil. Die USA und die EU sehen die Parlamentswahl als nicht rechtmäßig an und lehnten es ab, Wahlbeobachter zu entsenden. Die Opposition hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen. Die Wahlbehörden erklärten, ein solcher Aufruf komme einem Verbrechen gleich.
Kambodscha:Wahl ohne Opposition
Bei der Abstimmung zum Parlament gilt der Sieg der Volkspartei von Premier Hun Sen längst als ausgemacht.
© SZ vom 30.07.2018 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Lesen Sie mehr zum Thema