Glaubt man dem Votum der sueddeutsche.de-Leser, kann es nach der Bundestagswahl eigentlich nur besser werden. Die meisten Minister bekommen ein ausgesprochen durchwachsenes Zeugnis ausgestellt.
Höchstens Mittelmaß: Außenminister Steinmeier und Kanzlerin Merkel im Kabinettscheck.
(Foto: Foto: AP)Von den vier zur Auswahl stehenden Bewertungskategorien zwischen "Spitzenleistung" und "Fehlbesetzung" wurde auffällig oft die negativste gewählt. Bisher haben bis zu 20.000 Leser über die Bilanz der einzelnen Politiker abgestimmt.
Am unteren Ende des Beliebtheitsbarometers findet sich der Innenminister: 80 Prozent der User halten Wolfgang Schäuble für eine "Fehlbesetzung". Das liegt vermutlich auch an dessen Haltung zu Onlinedurchsuchung und Vorratsdatenspeicherung - Themen, für die Internetbenutzer naturgemäß besonders sensibel sind.
Mehr Negativstimmen als Wolfgang Schäuble erreicht mit 84 Prozent nur Michael Glos. Der CSU-Politiker hat sich aber bereits selbst ein Zeugnis ausgestellt: Im Februar 2009 ist er vom Amt des Wirtschaftsministers zurückgetreten. Zahlreiche Stimmen hatten ihm vorgeworfen, während der Turbulenzen auf dem Finanzmarkt als Krisemanager versagt zu haben.
Peer Steinbrück kann nach dem Votum der sueddeutsche.de-Leser als erfolgreichster Minister gelten: 52 Prozent der User zeigten sich mit seiner Leistung in den letzten vier Jahren - und wohl vor allem während der Finanzkrise - insgesamt zufrieden.
Auch bei der Bewertung "Spitzenleistung" führt Peer Steinbrück derzeit deutlich mit 30 Prozent vor Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (22 Prozent) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (13 Prozent).
Die Kanzlerin schneidet höchstens durchschnittlich ab: 8 Prozent der Leser attestieren ihr eine "Spitzenleistung", 10 Prozent halten ihre Kanzlerschaft für "gut, aber auch nicht mehr", 14 Prozent hätten sich "mehr erwartet" - und 66 Prozent halten sie für eine "Fehlbesetzung".
Etwas wohlwollender wird Frank-Walter Steinmeier als Außenminister bewertet: 13 Prozent finden seine Arbeit spitze, 26 Prozent bewerten sie als gut und 22 Prozent wollten mehr sehen. 37 Prozent waren ganz und gar nicht zufrieden mit dem Vizekanzler.