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Kabinett - Chemnitz:Kretschmer und Dulig sagen Galeria Hilfe zu

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Chemnitz (dpa/sn) - Die sächsische Landesregierung will mithelfen, das drohende Aus für das Innenstadt-Warenhaus Galeria Karstadt Kaufhof in Chemnitz abzuwenden. Chemnitz sei ein Standort mit Zukunft auch für so ein hochwertiges Kaufhaus, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag im Anschluss an eine Tagung der Landesregierung in der Stadt. Man habe den besorgten Mitarbeitern nicht nur die Solidarität, sondern auch die Unterstützung zugesagt, betonte der Regierungschef.

Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hatte sich Kretschmer am Morgen mit Mitarbeitern, Vertretern der Gewerkschaft und der Geschäftsführung des Kaufhauses zu einem Gespräch getroffen. Man habe sich vor Ort ein Bild von der Situation machen wollen, sagte Kretschmer. Das Haus sei wichtiger Arbeitgeber und zentraler Anker für Einzelhandel und Innenstadtbelebung, so der Ministerpräsident.

Man wolle nun mit dem Management der Warenhausgruppe sprechen, kündigte Kretschmer an. Es gebe eine Verantwortung für die Mitarbeiter und auch für den Eigentümer der Immobilie. "Hier ist noch viel Spielraum, der sollte auf jeden Fall genutzt werden", sagte er.

Laut Wirtschaftsminister Dulig habe man intensiv über Alternativen zur potenziellen im Raum stehenden Schließung gesprochen. Es gebe viele Lösungsansätze, so der SPD-Politiker. Nach seinen Worten gibt es bereits Gespräche, die von der Landesregierung begleitet würden. "Ich gehe davon aus, dass die Liste noch einmal kritisch überprüft wird", sagte Dulig.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte angekündigt, 62 von 172 Filialen schließen zu wollen. Von den Plänen ist auch das Haus in Chemnitz betroffen. Am vergangenen Freitag hatten zahlreiche Mitarbeiter, Kommunalpolitiker und Unterstützer mit einer Menschenkette in der Innenstadt dagegen protestiert.

Die Gewerkschaft begrüßte das Engagement der Landesregierung. Man habe dem Ministerpräsidenten und dem Wirtschaftsminister gemeinsam mit Vertretern des Betriebsrates die Folgen einer Schließung für die Beschäftigten und die innerstädtischen Strukturen darlegen können, sagte der Fachbereichsleiter für den Handel, Jörg Lauenroth-Mago. "Die Landespolitiker und auch die Chemnitzer Oberbürgermeisterin sicherten uns zu, alle Möglichkeiten zum Erhalt des Warenhauses zu prüfen."

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