Die Bundesregierung will ab kommendem Jahr wesentlich weniger deutsche Soldaten nach Afghanistan schicken als bisher. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine Reduzierung der Truppenstärke von derzeit höchstens 5350 auf 4900 Soldaten zum 1. Februar 2012. In den folgenden zwölf Monaten sollen 500 weitere Soldaten abgezogen werden, "wenn es die Lage am Hindukusch erlaube".
Bis Ende 2014 sollen die internationalen Kampftruppen der Nato das Land verlassen haben - rund 13 Jahre nach Beginn des Einsatzes. Der Bundestag wird bereits an diesem Donnerstag über den Kabinettsbeschluss beraten. Am 26. Januar soll darüber abgestimmt werden. Eine breite Mehrheit gilt als sicher.
Das Kabinett billigte darüber hinaus den Fortschrittsbericht Afghanistan, mit dem das Parlament über Sicherheit, Regierungsführung und Sicherheit am Hindukusch informiert wird.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte, mit dem neuen Mandat werde der international vereinbarte Abzug der Kampftruppen aus Afghanistan "verantwortungsvoll eingeleitet". Damit werde die Abzugsperspektive real. Die Strategie der Übergabe der Sicherheitsverantwortung an afghanische Sicherheitsbehörde werde damit umgesetzt. Die langfristige Stabilisierung des Landes werde noch ein schwerer Weg sein, machte Westerwelle deutlich. Dabei müsse man auch mit Rückschlägen rechnen.