Israel:Zwei Lager, eine Flagge

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Sie sind "gekommen, um die Demokratie zu retten", wie einer von ihnen sagt: Rechtsgerichtete Demonstranten vor der Knesset. (Foto: Ohad Zwigenberg/dpa)

In Jerusalem ruft die Regierung 200 000 Unterstützer auf die Straße. Nach wochenlangen Demonstrationen der Gegner soll der Massenprotest der Rechten die wahren Kräfteverhältnisse im Land zeigen. Doch Premier Netanjahu hat nun ein Problem.

Von Peter Münch, Jerusalem

Und wieder wehen die Fahnen zu Abertausenden, wieder kommt aus den Plastiktröten dieser ohrenbetäubende Lärm, wieder ziehen die Menschen in Massen zum Protest - so wie das immer und überall ist in Israel seit Wochen schon. "Ich bin gekommen, um die Demokratie zu retten", sagt Fred Lamy, 45, der von Tel Aviv aus mit bester Laune heraufgekommen ist zur Demo vor der Knesset in Jerusalem. "Aber eigentlich", so fügt er an, "ist es schon bizarr, dass ich nun auf die Straße gehen muss. Wir Rechten haben doch gerade erst die Wahl gewonnen."

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