Justiz:Drei Jahre Haft für Trumps Ex-Anwalt

Michael Cohen. (Foto: Jeenah Moon/Reuters)

Michael Cohen muss wegen Steuerhinterziehung und Falschaussagen vor dem Kongress ins Gefängnis.

Der frühere Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, muss ins Gefängnis: Ein Bundesgericht in New York verurteilte Cohen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Falschaussagen vor dem Kongress zu einer dreijährigen Haftstrafe, zudem muss er rund zwei Millionen Dollar an die Staatskasse zahlen. Der 52 Jahre alte Cohen erhob bei der Anhörung am Mittwoch schwere Vorwürfe gegen den US-Präsidenten: Er habe es als seine Pflicht empfunden, Trumps "schmutzige Taten zu vertuschen". Mit seinen Geständnissen setzte Cohen Trump unter Druck. Er kooperiert mit FBI-Sonderermittler Robert Mueller, der untersucht, ob es im Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen des Trump-Lagers mit Vertretern Russlands gegeben hat. Trump weist das als "Hexenjagd" zurück. Cohen hatte unter anderem eingeräumt, den Kongress bei dessen Russland-Untersuchungen angelogen zu haben. In einem gesondert geführten Verfahren gab er zu, Schweigegeld an die Ex-Porno-Darstellerin Stormy Daniels und indirekt mindestens an eine weitere Frau während des Wahlkampfes 2016 gezahlt zu haben. Beide Frauen geben an, Affären mit Trump gehabt zu haben. Trump bestreitet das. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass Cohen in beiden Fällen "in Abstimmung mit und unter Federführung von" Trump gehandelt hat und sieht in den Geldflüssen vom Oktober 2016 illegale Wahlkampfbeihilfen. Die Anklage äußerte sich überzeugt: "Cohen handelte in der Absicht, die Präsidentschaftswahl 2016 zu beeinflussen."

© SZ vom 13.12.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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