Süddeutsche Zeitung

Jugendämter:60 000 Kinder gefährdet

Knapp 60 000 Kinder und Jugendliche sind nach der amtlichen Statistik im vergangenen Jahr Opfer von Vernachlässigung oder Gewalt geworden. Mehr Betroffene gab es bisher nur im ersten Corona-Jahr 2020, als die Fallzahlen einen Höchststand erreichten, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. 2021 registrierten die Ämter einen leichten Rückgang um ein Prozent. Einen Höchststand von 67 700 zeigt die seit zehn Jahren geführte Statistik bei der Zahl der Fälle, in denen die Behörden zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber einen Hilfebedarf feststellten. Das Bundesamt verwies auf die Pandemie als eine Ursache der hohen Zahlen, die für Familien Existenzängste, begrenzte Freizeitmöglichkeiten und Distanzlernen bedeutet habe. Von den 59 948 registrierten Opfern von Kindeswohlgefährdung waren 49 Prozent jünger als acht Jahre und 25 Prozent jünger als vier Jahre.

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SZ vom 12.08.2022 / dpa
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