Jugend:Jugendlicher Elan tut der Gesellschaft gut

'Fridays for Future'-Demonstration

Transparent bei einer Demonstration von "Fridays for Future"

(Foto: dpa)

Die Jugend zeigt sich politischer als früher. Die Gesellschaft sollte dies bestärken, zum Beispiel indem sie das Wahlalter auf 16 Jahre absenkt.

Kommentar von Edeltraud Rattenhuber

Die Jugend zeigt sich politischer als früher - eine Entwicklung, die seit Längerem anhält. Die "Fridays for Future"-Bewegung hat dem Trend noch einen Schub gegeben. "Selbstwirksamkeit" nennen das die Experten. Die Jungen haben gelernt, dass sie etwas bewirken können, und machen weiter.

Doch es gibt daneben auch jene, die frustriert sind, auch weil ihnen die Möglichkeiten fehlen, sich in Gesellschaft und Politik einzubringen. Sie sind für populistisches Gedankengut nach dem Motto "Die da oben machen eh, was sie wollen" unter Umständen leichter empfänglich, als viele denken. Auch das zeigt die nun vorgestellte Shell-Jugendstudie.

Daher ist es wichtig, Jugendliche nicht als unpolitisch zu belächeln, wenn sie Skaterbahnen oder Graffitimauern fordern. Jugend geht ohne Vorbehalte und mit großer Kreativität an Dinge heran. Ihre Bereitschaft, sich für ihre Belange einzusetzen, war schon immer groß, und sie richtet sich eben bei vielen auf die Freizeit. Ihren Elan zu kanalisieren und zu erhalten, tut der Gesellschaft gut. Eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre würde motivierend wirken. Mehr Jugendstadträte könnten ebenfalls helfen. Aber wie erreicht man die, die sich nicht rühren? Durch Bildung, Bildung, Bildung. Und notfalls auch mit einer App. Denn Handys haben sie alle.

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