Judentum:Botschafter: Hamburger Synagoge soll das Schönste zeigen

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Ron Prosor (4. v.l.), Carola Veit (5. v.l.) und Vertreter der Jüdischen Gemeinde Hamburg lassen sich die Lage der zerstörten Bornplatz-Synagoge erklären. (Foto: Bernhard Sprengel/dpa)

Israels Botschafter zeigt sich vom geplanten Wiederaufbau der Hamburger Bornplatzsynagoge beeindruckt. Das Projekt werde das ehemals jüdische Grindelviertel beleben, sagt er.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Hamburg (dpa/lno) - Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hofft, dass der Wiederaufbau der 1938/39 zerstörten Bornplatzsynagoge das jüdische Leben in Hamburg beflügelt. „Ich hoffe, dass viele das Schönste im Judentum sehen, verstehen und lernen“, sagte Prosor am Donnerstag bei einem gemeinsamen Besuch mit Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) am ehemaligen Standort. In Israel müsse man noch ein bisschen mehr erzählen, wie viel man in Deutschland investiere, um jüdisches Leben zu sichern. Der Archäologe Kay-Peter Suchowa erklärte dem Botschafter die Lage der ehemaligen Synagoge und berichtete über die Bergung von Überresten im vergangenen Jahr.

Die Bornplatzsynagoge unweit der Universität war bei ihrer Einweihung 1906 das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland gewesen. Während der Novemberpogrome 1938 setzten Nationalsozialisten das Gebäude in Brand. Ein Jahr später zwangen sie die Jüdische Gemeinde, die Synagoge auf eigene Kosten abzureißen. Das Grundstück wurde enteignet und teils mit einem Hochbunker überbaut. Eine im September 2022 vorgestellte Machbarkeitsstudie kam zu dem Schluss, dass ein Wiederaufbau möglich war und die Bornplatzsynagoge wieder ein Wahrzeichen des jüdischen Lebens im Herzen der Stadt werden kann.

Zu einem Protestcamp gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen, das seit Anfang Mai ganz in der Nähe des ehemals jüdischen Grindelviertels existiert, sagte Prosor, dass man an Ursache und Wirkung erinnern müsse. „Am 7. Oktober hat Hamas Juden geschlachtet, hingerichtet, und Israel hat das Recht und die Pflicht, sich zu verteidigen“, betonte der Botschafter. Es könne morgen einen Waffenstillstand geben, wenn die Terrororganisation die damals entführten Geiseln freilasse. Aber die islamistische Hamas mache weiter und beschieße Tel Aviv und die Grenzübergänge, über die humanitäre Hilfe für die Palästinenser komme.

© dpa-infocom, dpa:240627-99-555917/2

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