Josef Schuster: "Kein Kind wird als Antisemit geboren"

Er wolle nicht der "Tugendwächter" sein, sagt Josef Schuster. Gefordert seien alle Bürger.

(Foto: Thomas Imo/Photothek/Getty Images)

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden über Judenhass, Stolpersteine und Kritik an Israel.

Das Amt kam überraschend - doch als Dieter Graumann, der Präsident des Zentralrats der Juden, im November zurücktrat, da sprang Josef Schuster ein. So wird er als achter Präsident am kommenden Sonntag den 65. Jahrestag der Gründung des Zentralrats der Juden feiern. Schuster wurde 1954 in Haifa geboren. 1956 kehrte die Familie nach Franken zurück, wo sie mehr als 400 Jahre lang gelebt hatte. Schuster lebt in Würzburg und arbeitet dort als Internist. Ab und zu springt er als Notarzt ein - etwa in der Nacht vor diesem Interview.