Jos:Dutzende Menschen sterben bei Anschlägen in Nigeria

Lesezeit: 1 Min.

  • Fast 50 Menschen sind bei Anschlägen in der nigerianischen Stadt Jos getötet worden.
  • Die Stadt war in der Vergangenheit häufiger Ziel von Attacken der Terroristengruppe Boko Haram.
  • Mehr als 13 000 Menschen kamen dadurch in Nigeria seit 2009 ums Leben.

Mindestens 44 Tote in Nigeria

Bei Bombenanschlägen in einer Moschee und einem muslimischen Restaurant in der nigerianischen Stadt Jos sind am Sonntag Dutzende Menschen getötet und etwa 70 verletzt worden. Das teilte das Nationale Notfallamt mit. Der Anschlag in der Yantaya-Moschee ereignete sich, als ein Geistlicher einer Organisation, die sich für ein friedliches Nebeneinander einsetzt, zu der Menge sprach.

Die andere Bombe explodierte in dem häufig von Politikern besuchten Shagalinku-Restaurant. Bei den meisten Opfern handele es sich um Muslime, die während des Ramadans gerade ihr Fasten gebrochen hätten. "Bisher haben wir 49 Tote geborgen, aber die Zahl könnte steigen, weil wir immer noch Leichen finden", sagte ein Helfer.

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Jos war in der Vergangenheit häufiger Ziel von Anschlägen der Terroristengruppe Boko Haram. Die Stadt liegt im Zentrum des Landes, an der Grenze zwischen dem vorwiegend muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden. Die Terrormiliz Islamischer Staat, der sich Boko Haram unterstellt hat, hatte zu Anschlägen im Fastenmonat Ramadan aufgerufen.

Mehrere Anschläge bereits in der vergangenen Woche

In der vergangenen Woche hatten die Extremisten bei Anschlägen im Nordosten Nigerias mehr als 200 Menschen getötet. In dieser Gegend kämpften die Islamisten auch am Sonntag. Dabei seien neun Dorfbewohner getötet sowie 32 Kirchen und 300 Häuser niedergebrannt worden, sagte ein Vertreter einer Selbstverteidigungsgruppe im Staat Borno. Die Bürgerwehr habe drei Extremisten getötet.

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Von Barbara Galaktionow

Boko Haram will im Nordosten Nigerias einen islamischen Gottesstaat errichten und kämpft seit 2009 mit Gewalt dafür. Mehr als 13 000 Menschen kamen seither ums Leben, 1,5 Millionen Menschen sind geflohen. Amnesty International schätzt die Zahl der von Boko Haram getöteten sogar auf 17 000. 2014 eroberten die Extremisten größere Teile Nigerias und riefen dort ein Kalifat aus. Mehrere Nachbarstaaten helfen seit einigen Monaten Nigeria im Kampf gegen Boko Haram. Zuletzt nahmen deren Angriffe und Bombenanschläge aber wieder zu.

© Süddeutsche.de/AP/dpa/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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