Portugal:Allein unter Weißen

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"Sie haben mich nicht besiegt", sagt Joacine Katar Moreira nach zwei Jahren als Abgeordnete. All die Angriffe auf sie seien Versuche gewesen, sie zum Schweigen zu bringen. Aber den Gefallen tut sie ihnen nicht. (Foto: Paulo Spranger/imago images/GlobalImagens)

Sie ist Feministin, schwarz und stottert. Der Einzug von Joacine Katar Moreira ins Parlament in Lissabon galt als historisch. Dann begannen die Angriffe. Über eine Frau und ihren Kampf gegen Rassismus.

Von Karin Janker, Lissabon

Bei ihrer letzten Rede im Parlament ist das Stottern fast weg. Als Joacine Katar Moreira ans Rednerpult tritt, wird sie ruhig. Wie oft hat sie hier an dieser Stelle Worte sekundenlang nicht aussprechen können, wie oft musste sie Sätze immer wieder neu beginnen. Diesmal, an einem Dienstag im vergangenen November, ist es anders. Sie trägt einen schwarzen Blazer, einen weinroten Turban und sie spricht laut. Erst am Ende ihrer dreiminütigen Rede, als ihr bewusst wird, dass sie zum letzten Mal hier spricht, bricht ihre Stimme. Kurz fühlt es sich an wie eine Niederlage. Nur kurz.

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