Der Platz vor dem Jerusalemer Damaskus-Tor erinnert an ein römisches Amphitheater. Steinerne Stufen führen steil hinab in ein Halbrund, das an diesem Donnerstag als Bühne dient für ein sorgfältig inszeniertes Drama: Eine Horde zumeist junger Burschen füllt den Platz mit Gesängen, Tanz und Sprechchören, ein Meer von blau-weißen Fahnen wird geschwenkt. Es herrscht Feierstimmung samt Gedränge - und allerhöchste Anspannung. Denn der Titel des Stücks, das hier zur Aufführung kommt, deutet auf Krawall hin. Er lautet: Der Flaggenmarsch am Jerusalem Tag.
Jerusalem-Tag:Zwischen Triumph und Demütigung
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Jedes Jahr ziehen ultranationalistische Israelis durch das muslimische Viertel der Jerusalemer Altstadt - ein Erniedrigungsritual für die Palästinenser. Diesmal feiert sich vor allem die neue rechte Regierung selbst.
Von Peter Münch, Jerusalem

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