Einen Monat nachdem er bei einem Angriff verletzt wurde, hat sich der jemenitische Präsident am Donnerstag erstmals im Staatsfernsehen gezeigt - und seinen Gegnern eine Teilung der Macht angeboten. Details nannte er aber nicht. Er sei zum Dialog bereit, sagte Ali Abdallah Salih, allerdings nur wenn die Reformen der Verfassung des Landes entsprächen. Seine Gegner hätten ein falsches Verständnis von Demokratie, erklärte er in der kurzen Ansprache, die in einem Militärkrankenhaus in Saudi-Arabien aufgezeichnet wurde.
Hat angeblich acht chirurgische Eingriffe "mit Erfolg" überstanden: Jemens Präsident Ali Abdallah Salih tritt erstmals wieder im TV auf.
(Foto: Reuters)Seit seiner Einlieferung in die Klinik in Riad habe er acht chirurgische Eingriffe "mit Erfolg" überstanden, sagte Salih weiter, der von den Verletzungen gezeichnet schien: Um seinen Kopf trug er ein rot-weißes Tuch. In seinem Gesicht waren Brandwunden zu sehen. Unter seinem weißen Hemd kam ein Verband um seine Brust zum Vorschein. Auch seine Hände waren verbunden.
Der seit drei Jahrzehnten mit harter Hand regierende Salih wurde im Juni bei einem Bombenanschlag auf eine Moschee neben seiner Residenz verletzt. Seit Monaten fordern Oppositionelle in dem arabischen Land seinen Machtverzicht. Weite Teile des Jemen sind inzwischen unregierbar geworden. Ob und wann Salih zurückkehrt, ist unklar. Bei seinem Fernsehauftritt äußerte er sich nicht dazu.
In Jemens Hauptstadt Sanaa zündeten Anhänger nach Angaben der Staatsmedien ein Feuerwerk, um den Auftritt des Präsidenten zu feiern. In zahlreichen anderen Städten soll es angeblich Freudenschüsse gegeben haben.