Jemen:Luftangriffe auf Sanaa

Nach dem Angriff der Huthi-Rebellen nahe einer Formel-1-Rennstrecke in Saudi-Arabien bombardiert das Militärbündnis erneut Ziele in Jemen. Die Koalition habe Luftangriffe auf Lager und Stellungen der Huthis in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa geflogen, twitterte die staatlichen Nachrichtenagentur SPA in der Nacht zum Sonntag. Berichten zufolge wurden dabei mindestens acht Zivilisten getötet, darunter fünf Kinder und zwei Frauen. Auch eine Wohnanlage von UN-Mitarbeitern wurde beschädigt. UN-Generalsekretär António Guterres rief die Konfliktparteien zu "höchster Zurückhaltung" und "sofortiger Deeskalation" auf. Er sei auch tief besorgt über die Angriffe in Hudaida und dem wichtigen Hafen der Stadt am Roten Meer. Unzählige Familien sind auf Hilfsgüter angewiesen, die über den Hafen von Hudaida in das Bürgerkriegsland kommen. Der Bürgerkrieg in Jemen geht in das achte Jahr. Er hat in dem ohnehin stark verarmten Land nach UN-Angaben die schwerste humanitäre Krise weltweit ausgelöst. Saudi-Arabien kämpft seit 2015 mit Verbündeten in Jemen an Seite der Regierung gegen die von Iran unterstützen Huthis. Diese beherrschen weite Teile des Nordens samt der Hauptstadt Sanaa. Bisher scheiterten alle diplomatischen Bemühungen zu einer Beilegung des Konflikts. Die Huthi-Rebellen hatten am Freitag erneut Raketen auf Saudi-Arabien abgefeuert, das im Norden an Jemen grenzt. Dadurch kam es zum Brand in einer Ölanlage nahe einer Formel-1- Rennstrecke in Dschidda. Nach den Gegenangriffen boten die Huthis eine einseitige Waffenruhe über drei Tage an und erklärten, ihre Angriffe einzustellen. Ein dauerhafter Waffenstillstand sei bei einem Abzug der Bündnistruppen aus Jemen möglich. Ein tatsächliches Ende der Kämpfe war am Sonntag aber nicht in Sicht.

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