Jemen:Iranische Kriegsschiffe vor Aden

Mitten im militärischen Konflikt im Jemen hat Iran vom Persischen Golf aus einen Marineverband zum Golf von Aden geschickt. Schiitische Milizen versuchen derzeit, die Hafenstadt zu erobern.

Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Iran hat nach eigenen Angaben zwei Kriegsschiffe vor die Küste Jemens verlegt. Der Befehlshaber der Marine, Konteradmiral Habibollah Sayyari wurde von Staatsmedien zitiert, der Zerstörer Elburs und der Versorger Buschir sollten den Golf von Aden anlaufen und in der Meerenge Bab al-Mandab "Irans Schifffahrtsrouten und die Interessen der Islamischen Republik auf hoher See schützen". Die knapp 30 Kilometer breite Wasserstraße zwischen Jemen und Dschibuti verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden; dort sind Piraten aktiv. Ihre strategische Bedeutung liegt darin, dass alle Schiffe, die den Suez-Kanal befahren wollen, sie passieren müssen. Es gibt Befürchtungen, dass die mit Iran verbündete schiitische Huthi-Miliz im Zuge des Krieges in Jemen versuchen könnten, die Meerenge zu blockieren.

Ägypten, zu dessen wichtigsten Einnahmeposten die Kanal-Gebühren zählen , beteiligt sich an der Seite Saudi-Arabien an der Militäroperation gegen die Huthis. Erklärtes Ziel ist es, die international anerkannte Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi wieder die Kontrolle über das Land zu verschaffen. Das von Riad geführte Bündnis zehn arabischer und muslimischer Staaten hat Jemen vom Luft- und Schiffsverkehr abgeschnitten. Ägypten hatte bereits selbst Kriegsschiffe in das Seegebiet in Marsch gesetzt. Iran bestritt, dass die Entsendung der Flotte eine Reaktion darauf sei und beharrte darauf, die Schiffe würden in Einklang mit internationalem Recht in internationalen Gewässern kreuzen. Eine Blockade der Meerenge würde unweigerlich eine scharfe Eskalation nach sich ziehen und schwerwiegende Folgen für den Welthandel haben.

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