Süddeutsche Zeitung

Huthi-Angriff im Jemen:Mindestens 60 Tote durch Raketen auf Ausbildungslager

  • Der Angriff ereignete sich in der Provinz Marib im Nordjemen, die von einem von Saudi-Arabien angeführten Militärbündnis kontrolliert wird.
  • Militärkreise machen Huthi-Rebellen verantwortlich, die von Iran unterstützt werden.

Bei einem Angriff auf ein militärisches Trainingscamp in der Stadt Marib sind 60 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Das berichtet der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtenkanal Al-Arabija unter Berufung auf Militärs und medizinisches Personal. Die Soldaten waren demnach gerade in der Moschee des Lagers beim Gebet.

Der Angriff, bei dem Raketen und Drohnen zum Einsatz gekommen sind, sei mutmaßlich von Huthi-Rebellen ausgeführt worden, die vom Iran unterstützt werden, hieß es am Samstag weiter. Niemand bekannte sich zunächst zu dem Angriff.

Ein Stellvertreterkrieg

Saudi-Arabien und Iran, das sich als Schutzmacht der Schiiten begreift, ringen seit Jahren um die Vormachtstellung in der Region und liefern sich im Jemen einen Stellvertreterkrieg. Die Kontrolle über die Provinz Marib im Nordjemen hat ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis. Das Land bekämpft die Huthis seit 2015 mit arabischen Verbündeten und will den Einfluss des Iran damit zurückdrängen.

Jemen ist eines der ärmsten Länder der arabischen Welt. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen halten seit 2014 große Teile des Nordjemens und die Hauptstadt Sanaa besetzt.

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