Jemen:Druck ist nötig

Die Vereinten Nationen müssen eingreifen.

Von Paul-Anton Krüger

Von der größten humanitären Katastrophe der Welt sprechen die Vereinten Nationen mit Blick auf Jemen. Das Elend lässt sich auch mit solchen Superlativen nicht hinreichend beschreiben. Vier von fünf Menschen im ärmsten Land Arabiens sind auf Hilfslieferungen angewiesen, nur die Lebensmittelrationen internationaler Organisationen bewahren Millionen vor dem Hungertod.

Es grenzt an ein Wunder, dass es den Vereinten Nationen und anderen internationalen Hilfsorganisationen bisher gelang, eine Hungersnot mit Hunderttausenden Toten zu vermeiden. Doch das Zusammenwirken der Corona-Epidemie, der neu aufflammenden Kämpfe und der unerträglichen Ignoranz der internationalen Gemeinschaft könnte dem bald ein tragisches, tödliches Ende setzen. Die Lebensmittelpreise steigen, Corona wird weithin geleugnet, an Behandlungsmöglichkeiten fehlt es ebenso wie an Vorbeugung.

Die Welt muss schnell das nötige Geld bereitstellen; es ist eine Schande, dass die UN dafür betteln gehen müssen. Sie muss aber vor allem endlich ernsthaft versuchen, den Krieg zu beenden. Druck muss dafür nicht nur auf Saudi-Arabien ausgeübt werden, sondern auch auf die Huthis und ihre Unterstützer in Iran. Und nicht zuletzt auf die Vereinigten Arabischen Emirate, die auch in Jemen eine unselige Rolle spielen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: