Jassir Arafat:Sein Leben in Bildern

Für Jahrzehnte verkörperte der Mann mit dem Palästinenser-Kopftuch den Kampf eines Volkes um die Unabhängigkeit. Selbst zehn Jahre nach seinem Tod ist Jassir Arafat der Nationalheld einer Nation ohne eigenen Staat.

26 Bilder

Arafat, AFP

Quelle: SZ

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Jassir Arafat wird am 24. August 1929 in Kairo geboren. Er selbst behauptet gern, in Palästina geboren zu sein. Beide Eltern stammten aus dem Gazastreifen. Arafat ist in seinem Leben vieles: palästinensischer Freiheitskämpfer, Terrorist, Guerillakämpfer, Politiker und Staatsmann.

ap

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1969 wird der junge Jassir Arafat Präsident der PLO (palästinensische Befreiungsorganisation). Sein Heldenmythos hatte er ein Jahr zuvor durch seine Teilnahme an der Schlacht von Karame begründet, bei der die "Fatah" ihren ersten militärischen Erfolg gegen die israelische Armee erringen konnte.

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Arafat war für die Palästinenser stets eine Respektsperson, manche sagen eine "Lichtgestalt". Er konnte es sich leisten, auch mal einen Minister zu ohrfeigen oder einen Sicherheitschef mit vorgehaltener Pistole zu entlassen.

Bild: Ein gutgelaunter Palästinenserführer bei einem Frontbesuch im Libanon.

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1970 will die PLO in Jordanien die Macht übernehmen - wird jedoch zuvor von König Hussein während des "Schwarzen Septembers" aus dem Land vertrieben. Arafat muss nach Kairo fliehen, dann in den Libanon. Die Uniform zieht er auch als Politiker nicht mehr aus.

ap

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Arafat und der junge jordanische König Hussein (im Hintergrund links) am 27. September 1970 in Kairo auf dem Weg zu einer Konferenz, auf der sie gemeinsam mit acht weiteren Staatschefs ein Friedensabkommen zur Beendigung des jordanischen Bürgerkrieges unterzeichneten.

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Ein Mitglied der Terrorgruppe "Schwarzer September", die zur PLO-Organisation "Fatah" gehört, auf dem Balkon eines Gebäudes im olympischen Dorf in München. Am 5. September 1972 entführt das Kommando Mitglieder des israelischen Olympiateams aus ihren Quartieren und hält sie als Geiseln fest.

dpa

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In der Nacht auf den 6. September missglückt eine Befreiungsaktion auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck, als die Terroristen mit ihren Geiseln fliehen wollen. Alle neun israelischen Geiseln, ein deutscher Polizist und fünf palästinensische Terroristen von Arafats PLO-Organisation "Fatah" kommen dabei ums Leben.

dpa

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Legendäre Vorstellung: Nach seiner historischen eineinhalbstündigen Rede am 13. November 1974 vor der Generalversammlung der UN in New York feiert Arafat sich selbst und dankt für den Applaus. Arafat trägt die arabische Kopfbedeckung Kuffiya und hat eine Pistole umgeschnallt. Zuvor war die PLO von der arabischen Gipfelkonferenz als legitime Vertreterin des palästinensischen Volkes anerkannt worden.

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August 1977. Jassir Arafat besucht ein Flüchtlingslager bei Beirut. Die Kinder zeigen ihm eines ihrer Schnellfeuergewehre, eine AK47.

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Als Konsequenz des israelischen Libanonfeldzugs gegen das Hauptquartier der PLO in Beirut im Juli/August 1982 muss Arafat nach Tunesien fliehen. Dort errichtet er mit seinen Gefolgsleuten den neuen PLO-Sitz in Tunis.

Arafat gibt sich kurz vor dem Libanonfeldzug der Israelis noch siegessicher.

AP

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Am 15. September 1982 erhält Jassir Arafat eine Privataudienz bei Papst Johannes Paul II. Die Aktzeptanz des PLO-Führers nimmt zu.

ap

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Dank der Vermittlungen von US-Präsident Bill Clinton unterzeichnen der israelische Premierminister Jitzhak Rabin (links) und PLO-Chef Arafat am 13. September 1993 ein Friedensabkommen - doch es wird keinen wirklichen Frieden geben.

ap

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Nach 27 Jahren im Exil kehrt Arafat am 1. Juli 1994 zurück nach Palästina und bildet in Gaza die Palästinensische Autonomiebehörde. 1996 wird er zum Präsident der Autonomiegebiete.

dpa

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Friedensnobelpreis für den PLO-Führer und Ex-Terroristen Jassir Arafat. Arafat erhält den Preis zusammen mit Israels Außenminister Schimon Peres und Ministerpräsident Rabin (von links) am 10. Dezember 1994 in Oslo für die gemeinsamen Bemühungen um den Nahost-Friedensprozess.

ap

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Während einer Nahost-Konferenz in Washington beobachten US-Präsident Bill Clinton und Jordaniens König Hussein am 2. Oktober 1996 den Handschlag zwischen PLO-Chef Arafat und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Auch diese Konferenz brachte keinen Frieden.

Reuters

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Der Krieg zwischen Israelis und Palästinensern geht weiter - meist wie hier mit ungleichen Waffen: Palästinenser werfen Steine auf einen israelischen Panzer, nachdem die Armee im Oktober 2002 in Nablus die Sperrstunde wieder eingeführt hat.

dpa

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Mitglieder der militanten PLO-Gruppe "Fatah" feiern am 1. Januar 2000 in Gaza-Stadt das 35-jährige Bestehen ihrer Organisation. Die Plakate zeigen ihre Führer, Khalil al-Wazir (Abu Jihad) und Jassir Arafat.

Reuters

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Interview bei Kerzenlicht: Arafat in den Ruinen seines Hauptquartiers in Ramallah am 30. März 2002: "Ich appelliere an die internationale Gemeinschaft, das Töten unseres Volkes nicht weiter zuzulassen." Draußen zerstört israelisches Militär mit Bulldozern seinen Amtssitz.

ap

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Ein Graffiti des Präsidenten auf der acht Meter hohen Betonmauer im Dorf Abu. Die Mauer ist Teil der Grenzanlage, die Israel in der West Bank errichtet hat, um die israelischen Siedlungen von den palästinensischen Städten und Dörfern zu trennen.

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Am Abend des 27. Oktober 2004 erleidet Arafat einen Zusammenbruch und verliert zeitweise das Bewusstsein. Zwei Tage später verlässt er - erstmals seit Jahren - zusammen mit seiner Frau Suha die Stadt Ramallah. Er lässt sich in Frankreich behandeln.

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In Paris wird er in einem Militärhospital behandelt. Doch die Ärzte können nicht mehr viel für ihn tun.

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4. November 2004. Der Stuhl des Präsidenten ist leer - und wird es auch bleiben.

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In der Nacht zum 11. November 2004 stirbt Jassir Arafat in dem Pariser Militärhospital.

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Leibwächter Arafats ziehen nach dem Tod des Palästinenserführers die Flagge ihres Volkes in Ramallah auf Halbmast.

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Die Palästinensergebiete stehen unter Schock. Hunderttausende trauern um Arafat.

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Quelle: AFP

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Am 31. Juli 2012 erstattet Jassir Arafats Witwe Suha in Frankreich Anzeige gegen unbekannt wegen Ermordung ihres Ex-Mannes. Am 27. November wird Arafats Leichnam exhumiert, um die Vorwürfe über einen Giftmord mit radioaktivem Polonium zu untersuchen. Ein Jahr später weisen französische und russische Experten die Giftmord-These zum Tod Arafats zurück und widersprechen damit einem Gutachten aus der Schweiz.

© SZ.de/AFP/Reuters/dpa/AP
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