Japans Ministerpräsident Shigeru Ishiba plant, sein Amt niederzulegen. Das gab der Politiker der Liberaldemokratischen Partei (LDP) laut Medienberichten auf einer Pressekonferenz in Tokio bekannt. Ishiba war seit vergangenem Oktober Regierungschef.
Ishiba sah sich in seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) wegen des Verlusts der Parlamentsmehrheit zuletzt wachsender Kritik auch unter seinen Verbündeten ausgesetzt.
An diesem Montag hatte die LDP eine Abstimmung darüber geplant, ob die Wahl zum Partei- und damit de facto auch zum Regierungschef vorgezogen werden soll. Ishiba sei zum Schluss gekommen, dass er keine Chance hätte, wiedergewählt zu werden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK. Die Abstimmung werde daher abgesagt, so Ishiba.
Die Koalition aus LDP und ihrem Juniorpartner Komeito hatte im Juli bei der Wahl zum Oberhaus des Parlaments die Mehrheit verloren, nachdem sie im Oktober zuvor bereits die Mehrheit im mächtigeren Unterhaus eingebüßt hatte. Ishibas Koalition stellt seither eine Minderheitsregierung.
Ishiba hatte zwar nach dem Debakel bei der Oberhauswahl erklärt, er wolle weiterregieren. Immer mehr Mitglieder seiner seit Jahrzehnten fast ununterbrochen regierenden Partei forderten jedoch, dass er die Verantwortung übernimmt, wie Medien berichteten. Der Ministerpräsident ist seit Oktober vergangenen Jahres im Amt.
