Japans Premierminister Fumio Kishida wirkte seltsam abwesend, als die Reporter ihn nach Joe Biden fragten. Der US-Präsident hatte gerade erklärt, dass er sich nicht mehr zur Wahl stellen werde. Für Kishida musste sich das anfühlen, als verliere er einen Freund in harten Zeiten. Bei seinem Besuch im April in Washington hatten sie doch noch zusammen gelacht, nannten sich „Joe“ und „Fumio“ und demonstrierten das enge japanisch-amerikanische Verhältnis. Trotzdem fiel Kishida nichts ein zu Bidens Entschluss. Nur der Hinweis, dass es sich um eine „innenpolitische Angelegenheit Amerikas“ handle. Und ein holpriger Satz, der wohl nach Anerkennung klingen sollte. Biden habe sich vom Wunsch leiten lassen, „die bestmögliche politische Entscheidung zu treffen“.
Kandidatur für Parteivorsitz :Macht Japans Premier bald den Biden?
Lesezeit: 2 Min.
Fumio Kishida kann eine ordentliche Regierungsbilanz vorweisen – und ist doch unpopulär im Land. Nach dem Verzicht des US-Präsidenten auf eine Kandidatur wächst der Druck auf den 66 Jahre alten Konservativen.
Von Thomas Hahn
Überalterung in Japan:Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt
In einem Lokal im japanischen Okazaki gibt es genau ein Einstellungskriterium: Bedienungen müssen alt und dement sein. Gut möglich also, dass man statt Nudeln eine Guaven-Limo bekommt. Ein Loblied auf das Alter.
Lesen Sie mehr zum Thema