Vor 69 Jahren befreite die Rote Armee Auschwitz-Birkenau. Überlebende des Nazi-Terrors haben in dem Vernichtungslager ihrer getöteten Mithäftlinge gedacht. Auch der Bundestag erinnert heute an die Opfer des Nationalsozialismus - in einer Gedenkstunde mit dem russischen Schriftsteller Daniil Granin. Etwa 7000 Häftlinge befanden sich noch in Auschwitz-Birkenau, als die Rote Armee das Konzentrationslager am 27. Januar 1945 befreite. Zum 69. Jahrestag haben nun Überlebende in Auschwitz der Opfer des Nazi-Terrors gedacht. Auch Abgeordnete der Knesset, des israelischen Parlaments kamen zu einer offiziellen Zeremonie in dem ehemaligen Vernichtungslager zusammen. Auch der Bundestag erinnert an diesem Montag an die Opfer des Nationalsozialismus - Gastredner in der Gedenkstunde des Bundestages ist der 95-jährige russische Schriftsteller Daniil Granin. Er kämpfte als Rotarmist an der Leningrader Front gegen die deutsche Wehrmacht.
Zu Fuß schreiten die Holocaust-Überlebenden auf das Gelände des früheren Konzentrationslagers. Der Tag der Befreiung des Lagers ist auch offizieller Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Mindestens 1,1 Millionen Menschen wurden allein in Auschwitz von den Nazis umgebracht.
An der sogenannten "Todeswand" erschossen die Nazis und ihre Schergen Tausende Häftlinge. Die Überlebenden halten hier im stillen Gedenken inne, legen Blumen nieder und zünden Kerzen an.
Eine Auschwitz-Überlebende versucht, sich die Tränen zu trocknen. Wie tief der Schmerz reicht, kann man von außen kaum ermessen.
Doch zumindest ein ehemaliger Häftling spricht neben der Trauer noch von einem weiteren Gefühl, das ihn bewegt: "Wir haben hier schwere Zeiten durchgemacht. Ich fühle Genugtuung, dass ich diesen Ort auf meinen eigenen Beinen und nicht durch den Schornstein verlassen habe", sagte er der polnischen Nachrichtenagentur PAP.
Aus Israel reisten mehr als 60 Abgeordnete der Knesset zu einer offiziellen Gedenkzeremonie nach Auschwitz-Birkenau. Sie nahmen auch am Tor des ehemaligen Vernichtungslagers mit seiner zynische Aufschrift "Arbeit macht frei" Aufstellung.