Jahresrückblick:Bilder, die von 2016 bleiben

Das Jahr begann mit den Übergriffen auf Frauen in Köln und endete mit dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Diese Bilder zeigen, was im Jahr 2016 sonst noch passiert ist.

Von Christian Gschwendtner, Moritz Matzner und Benjamin Moscovici

20 Bilder

Situation Silvester am Kölner Hbf

Quelle: dpa

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Das Jahr 2016 begann mit einem Schock: An Silvester wurden am Kölner Hauptbahnhof und auf der Domplatte hunderte Frauen von jungen Männern, vor allem aus dem nordafrikanischen Raum, sexuell belästigt und ausgeraubt, 1205 Anzeigen wurden gestellt. Die Ereignisse lösten eine Grundsatzdebatte über Migration und die deutsche Flüchtlingspolitik aus.

REUTERS PICTURES OF THE YEAR 2016

Quelle: REUTERS

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Eigentlich wollten die chinesischen Geschäftsleute aus der Provinz Henan nur den "Großen Vorsitzenden ehren". Sie bauten ihm ein 37 Meter hohes Denkbal. Doch ein paar Tage später musste die imposante Mao-Statue wieder abgerissen werden. Angeblich fehlte eine Genehmigung.

Jahreswechsel

Quelle: dpa

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Am 9. Februar rasten in Bad Aibling Aibling zwei Regionalzüge ineinander, zwölf Menschen starben. Anschließende Ermittlungen ergaben: Der Fahrdienstleiter hatte während der Arbeit auf seinem Handy gespielt und mehrere Warnsignale ignoriert. Im Dezember wurde er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

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Quelle: AP

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Die Brüsseler Anschläge waren genau geplant. Erst sprengten sich Terroristen am Flughafen in die Luft. Eine Stunde später explodierte im U-Bahnhof Maelbeek ein Zug. 35 Menschen wurden bei den Anschlägen am 22. März getötet. Das Foto, aufgenommen von einer Flughafenkamera, zeigt die drei Hauptverdächtigen.

Hochwasser in Bayern

Quelle: dpa

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Die Flut brach wie eine Lawine über die Stadt herein. Am 1. Juni trat in Simbach das gleichnamige Bächlein über die Ufer und überschwemmte innerhalb von Minuten die gesamte Stadt. Fünf Menschen starben. Zurück blieb der Schlamm, den das sonst so friedliche Rinnsal in Küchen, Wohnzimmer und Keller getragen hatte. Verursacht wurde die Überschwemmung wahrscheinlich durch ein verstopftes Rohr, welches das Wasser angestaut hatte.

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Quelle: ZDF

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Es war der satirische Höhepunkt des Jahres: Der TV-Moderator Jan Böhmermann beleidigte in einem "Schmähgedicht" den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Und plötzlich wurde Satire zu Politik und Politik zu Satire: Denn der Staatschef verklagte den Komiker, Bundeskanzlerin Merkel schaltete sich ein und der Bundestag debattierte über die Grenzen der Meinungsfreiheit. Im Oktober wurde das Strafverfahren gegen Böhmermann dann eingestellt.

REUTERS PICTURES OF THE YEAR 2016

Quelle: REUTERS

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Bei dem Attentat auf einen Nachtclub in Orlando, Florida, wurden am 12. Juni 49 Menschen getötet und 53 weitere verletzt. Damit war der Anschlag auf das Pulse das folgenschwerste Attentat in den Vereinigten Staaten seit den Anschlägen vom 11. September 2001 und eines der verheerendsten Massaker in der neueren Geschichte des Landes. Der Nachtclub galt als beliebter Treffpunkt für Homosexuelle. Der Attentäter Omar Mateen wurde von Polizisten erschossen.

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Quelle: AFP

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Entgegen der Prognosen stimmte die Mehrheit der Briten am 23. Juni für den 'Brexit', den Austritt Großbritanniens aus der EU. Es war das Ende für Premierminister David Cameron. Mit dem Volksentscheid wollte er Europaskeptiker im eigenen Land ruhig stellen - nach der Wahlniederlage trat er zurück. Seine Nachfolgerin Theresa May wird nun vorraussichtlich im kommenden Jahr den Antrag zum Austritt aus der EU stellen. Wie dieser aussehen wird, ist allerdings noch unklar.

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Quelle: AFP

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Der Terroranschlag in Nizza traf die französische Nation ins Herz. Am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, raste ein Attentäter mit einem LKW in die Menge der Feiernden. 86 Menschen wurden getötet, mehr als 300 zum Teil schwer verletzt.

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Quelle: AFP

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Am 15. Juli 2016 putschten Teile des Militärs gegen Präsident Erdogan. Erdogan machte die Gülen Bewegung verantwortlich und ging seitdem rigoros gegen mutmaßliche Staatsfeinde vor. Auch Intellektuelle und die kurdische Minderheit wurden zum Ziel. Über 100.000 Menschen, vor allem im öffentlichen Sektor, haben ihren Job verloren. In der SZ-Serie Türkisches Tagebuch berichtet seitdem der türkische Journalist Yavuz Baydar über die Entwicklungen in ihrem Land.

Multiple Deaths In Munich Rampage Shooting

Quelle: Getty Images

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München im Schockzustand: Schüsse erst am Olympiazentrum, dann wurden angebliche Schützen auch in der Fußgängerzone am Marienplatz gesichtet. Am Ende stellte sich heraus: Es war kein Terroranschlag, sondern ein Amoklauf. Der Täter, ein 18-jähriger Schüler, litt unter psychischen Störungen. Er erschoss am 22. Juli neun Menschen, zahlreiche Andere verletzten sich auf der Flucht und bei Massenpaniken. Als die Polizei David S. schließlich stellen konnte, nahm er sich das Leben.

A Picture and its Story: Taking a stand in Baton Rouge

Quelle: Jonathan Bachman/Reuters

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Auch 2016 wurden zahlreiche Afroamerikaner durch Polizisten erschossen, wie am 7. Juli Alton Sterling in Baton Rouge, Lousiana. Nur 48 Stunden später wurden die Beamten dann selbst zum Ziel. In Dallas, Texas, tötete ein Heckenschützte fünf Polizisten, zehn Tage später werden drei weitere in der Heimatstadt von Alton Sterling erschossen. Das Bild dieser Frau entstand bei einem Protest der #BlackLivesMatter Bewegung in der Stadt. Die Gruppe wurde 2013 in den USA gegründet, um auf Rassismus von Polizeibeamten aufmerksam zu machen.

Verwundeter Junge aus Aleppo

Quelle: dpa

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Vier Jahre war Aleppo unter Belagerung bevor es Ende Dezember von Regierungstruppen eingenommen wurde. Das Foto des fünfjährigen Omran Daqneesh wurde zum Sinnbild für das Leiden der Zivilbevölkerung in der eingeschlossenen Stadt. Das Bild zeigt ihn, wie er nach einem Bombenangriff in einem Rettungswagen versorgt wird.

German model and reality-TV star Gina-Lisa Lohfink arrives at the court in Berlin

Quelle: Hannibal Hanschke/Reuters

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War es eine Vergewaltigung? Diese Frage beschäftigte im Sommer ganz Deutschland. Gina-Lisa Lohfink, bekannt aus der Fernsehshow Germany's next Topmodel, hatte zwei Männer wegen Vergewaltigung verklagt und wurde schließlich wegen falscher Verdächtigungen selbst zu einer Strafe von 24.000 Euro verurteilt.

Earthquake in central Italy

Quelle: Massimo Percossi/dpa

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Im August erschütterte eine ganze Serie von Erdbeben Mittelitalien. Die Stöße verursachten schwere Zerstörungen in den Gemeinden Accumoli, Amatrice und Arquata del Tronto. Insgesamt kamen 298 Menschen dabei ums Leben.

Republican presidential nominee Donald Trump attends a campaign rally in Moon

Quelle: REUTERS

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Wahrscheinlich war es das prägende Ereignis des Jahres 2016. Am 8. November wählten die Amerikaner Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten. Der Immobilien-Milliardär und Reality-TV Star hatte im Wahlkampf stark polarisiert: Er hetzte gegen Mexikaner und Muslime, äußerte sich abfällig über Frauen und brach mit zahlreichen Grundprinzipien der amerikanischen Außenpolitik. Im kommenden Jahr wird sich zeigen, wie viel Trump von seiner Wahlkampfrhetorik tatsächlich umsetzt: Am 20. Januar beginnt seine Amtszeit.

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Quelle: AFP

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Fidel Castro war schon zu Lebzeiten eine Legende. Gemeinsam mit Che Guevara stürzte er 1959 die kubanische Diktatur und begründete den kubanischen Sozialismus. Erst 2006, nach einem knappen halben Jahrhundert an der Staatsspitze, übertrug er all seine Ämter an seinen Bruder Raúl. Am 25. November starb der "Máximo Líder" in der Hauptstadt Havanna.

Austria presidential final campaigning

Quelle: picture alliance / dpa

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Es war eine Zitterpartie. Nach dem Brexit und dem Wahlsieg von Trump rechnete kaum noch jemand damit, dass die Österreicher sich nicht für den rechtsgerichteten Norbert Hofer als zukünftigen Bundespräsidenten entscheiden würden. Nach fast 11 Monaten Wahlkampf und einer Wahlwiederholung war das Ergebnis am Ende doch klarer als erwartet: Alexander van der Bellen erhielt 53,8 Prozent der Stimmen und landete damit knapp sieben Prozentpunkte vor Norbert Hofer (FPÖ).

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Quelle: AP

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No zur Reform, No zu Renzi. Nachdem in einem Referendum eine Reform der Verfassung abgelehnt wurde, reichte der italienische Premier Matteo Renzi seinen Rücktritt ein. Er hatte die Abstimmung mit seiner Person verknüpft. Verfassungsrechtler werteten Renzis Versuch, den Staat schlanker zu machen als Angriff auf die Demokratie.

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Quelle: AFP

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Am 19. Dezember wurde auch Deutschland Ziel von Terror: Ein Mann fuhr einen Laswagen in einen Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. 12 Menschen starben, Dutzende wurden verletzt. Bei dem Fahrer handelte es sich wahrscheinlich um Anis Amri, der wenige Tage später in der Nähe von Mailland von der italiensichen Polizei erschossen wurde. Der 24-jährige Tunesier hatte eine kriminelle Vergangenheit und war als islamistischer "Gefährder" eingestuft worden. Er hätte bereits 2015 abgeschoben werden sollen.

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