19-Jähriger in Portland verhaftet:Bombenalarm bei Weihnachtsfeier

Im US-Westküstenstaat Oregon ist ein Bombenanschlag verhindert worden. Ein 19-jähriger US-Bürger mit somalischen Wurzeln wurde festgenommen. Er wollte während einer traditionellen Weihnachtszeremonie eine Autobombe zünden.

Bei einer Feier zum Auftakt der Weihnachtssaison im US-Staat Oregon ist ein junger Mann festgenommen worden, der angeblich eine Autobombe zünden wollte. Wie der US-Sender CNN und andere Medien am Samstag berichteten, hatte der 19-jährige, aus Somalia stammende Täter Mohamed Osman Mohamud versucht, mit einem Telefonanruf den in einem Lieferwagen versteckten Sprengsatz auszulösen. Es habe sich dabei jedoch um eine Attrappe gehandelt, die von den Sicherheitskräften präpariert worden war.

19-Jähriger in Portland verhaftet: Der Pioneer Courthouse-Platz in Portland (US-Staat Oregon): Während der feierlichen Eröffnung der Weihnachtssaison hat ein 19-Jähriger versucht, eine Autobombe zu zünden. Was er nicht wusste: Seine Bombe war eine Attrappe, die Fahnder hatten ihn längst im Visier.

Der Pioneer Courthouse-Platz in Portland (US-Staat Oregon): Während der feierlichen Eröffnung der Weihnachtssaison hat ein 19-Jähriger versucht, eine Autobombe zu zünden. Was er nicht wusste: Seine Bombe war eine Attrappe, die Fahnder hatten ihn längst im Visier.

(Foto: AP)

Er war am Freitagabend (Ortszeit) mit seinem Lieferwagen in die Nähe der geplanten Feier in Portland an der Westküste der USA gefahren, wo eine Viertelstunde später zum ersten Mal die Lichter am Weihnachtsbaum angezündet werden sollten. Beamte des FBI und der lokalen Polizei nahmen ihn fest. "Wir gehen nicht davon aus, dass es weiterhin eine Bedrohungssituation gibt", sagte ein Sprecher. Wie das Justizministerium und die Bundespolizei mitteilten, sei Mohamud bereits seit August 2009 im Visier der Fahnder gewesen. Laut dem örtlichen FBI-Vertreter Arthur Balizan war die Bedrohung sehr ernst: Mohamud sei zu einem großangelegten Anschlag "fest entschlossen gewesen". FBI und örtliche Polizei hätten jedoch sicher gestellt, dass die Öffentlichkeit zu keiner Zeit in Gefahr gewesen sei.

Laut Anklageschrift nahm der 19-Jährige im August vergangenen Jahres E-Mail-Kontakt mit einem in Pakistan lebenden mutmaßlichen Terror-Drahtzieher auf. Sie hätten unter anderem über Möglichkeiten diskutiert, wie Mohamud nach Pakistan hätte reisen können. Sein Kontakt habe ihn an einen dritten Mann verwiesen, der den jungen Mann mit einem neuen Namen und neuer E-Mail-Adresse versehen habe. Danach jedoch seien seine Kontakte zu beiden Ansprechpartnern abgebrochen.

Im vergangenen Juni habe daraufhin ein verdeckter FBI-Ermittler unter dem Vorwand, ein Vertrauter seiner pakistanischen Kontaktperson zu sein, Verbindung zu dem 19-Jährigen aufgenommen. Dieser teilte dem Ermittler bei einem Treffen einen Monat später mit, dass er seit seinem 15. Lebensjahr vom "Heiligen Krieg gegen Ungläubige" träume und bereits ein konkretes Anschlagsziel habe - die Weihnachtsbaumfeier in Portland, wie aus der Anklageschrift weiter hervorgeht. Trotz wiederholter Hinweise des Beamten, dass bei der Feier auch viele Kinder dabei seien, habe sich Mohamud von der Idee nicht abbringen lassen, eine "große Menschenmasse" während einer christlichen Feier anzugreifen. Im November habe er dann die Detonation eines Sprengsatzes mit dem FBI-Agenten geprobt sowie ein Bekennervideo aufgezeichnet. Er habe am späten Freitagnachmittag tatsächlich versucht, die vermeintliche Autobombe fernzuzünden. Kurz darauf sei er festgenommen worden.

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