Sechs Minuten dauerte die Standing Ovation. Das ist selbst in der Scala, Mailands begeisterungsfähigem Opernhaus, eine ganze Menge. Diesmal galt der Triumph aber keinem Tenor oder Sopran, auch keinem Dirigenten, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. Sie galt einem älteren Herrn, der mit eingefallenen Schultern in einer Loge stand und wie immer in solchen Momenten etwas geniert wirkte.
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Von Oliver Meiler, Rom
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