Präsidentenwahl in Italien:"Frauenhass und Sexismus werden bei uns still toleriert"

Präsidentenwahl in Italien: Laura Boldrini hat es in der italienischen Politik so weit gebracht, wie es Frauen bisher überhaupt möglich war. Dafür ist sie mit so viel Dreck beworfen worden, wie kaum eine andere Frau in Italien.

Laura Boldrini hat es in der italienischen Politik so weit gebracht, wie es Frauen bisher überhaupt möglich war. Dafür ist sie mit so viel Dreck beworfen worden, wie kaum eine andere Frau in Italien.

(Foto: Pamela Rovaris/Imago)

Vulgäre Beschimpfungen, sexistische Angriffe, Morddrohungen: Die Politikerin Laura Boldrini hat zuletzt so viel Dreck abbekommen, wie kaum eine Frau in Italien. Warum das Land noch nie eine Präsidentin hatte und es wohl auch diesmal so bleibt.

Von Oliver Meiler, Rom

"Frauenhass", sagt Laura Boldrini und hebt plötzlich die Stimme am Telefon, "ist auch eine politische Strategie, um uns kleinzuhalten, um allen Frauen zu zeigen: 'Schaut nur, was euch widerfährt, wenn ihr den Kopf aus dem Fenster streckt, wenn ihr eure Meinung sagt'." Sie muss es wissen, sie hat so viel davon abbekommen, so viel Dreck, wie zuletzt keine andere Frau in Italien. Vulgäre Beschimpfungen, sexistische Angriffe, Morddrohungen im Netz. Und das Schlimme daran: Bekannte politische Anführer haben mitgehetzt.

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